»Die Repression in den Betrieben nimmt zu«
Wie wir berichtet haben, wurde ein Genosse wegen seiner Kandidatur für KOMintern bei der AK-Wahl gekündigt. Die junge Welt hat nun ein Gespräch mit Benjamin Rehor darüber geführt!
Wie wir berichtet haben, wurde ein Genosse wegen seiner Kandidatur für KOMintern bei der AK-Wahl gekündigt. Die junge Welt hat nun ein Gespräch mit Benjamin Rehor darüber geführt!
Wir eröffneten das Jahr bereits mit einem Beitrag zu Karl Kraus, der heute vor 150 Jahren geboren wurde. Und gedenken dem Meister und heutigen Jubilar angesichts seiner erschreckenden Aktualität nochmals mit einem erweiterten Beitrag.
Die einst innige strategische Beziehung zwischen Washington und Riad hat sich schon länger abgekühlt und merklich gelockert. Nach dem Beschluss der „OPEC plus“ von letztem Mittwoch angesichts der abflauenden Weltwirtschaft (sowie als Antwort auf den westlichen Zaunpfahl von Ölpreisdeckel) die Förderquoten zu senken, hat der im November vor Kongresswahlen stehende US-Präsident Biden dem langjährigen Verbündeten nun „Feindseligkeit“ sowie „auf der Seite Russlands“ zu stehen vorgeworfen und eine unverzügliche Neubewertung der Beziehungen angekündigt. Damit neigt sich eine 50jährige Liebe ihrem absehbaren Ende.
Joe Biden warnte jüngst vor einem „nuklearen Armageddon“ und sah die Welt noch nie seit der sogenannten Kuba-Krise vor demnächst genau 60 Jahren so nahe am Rand eines Dritten Weltkriegs. Auch zahlreiche Militärs und Politstrategen ziehen diesen historischen Vergleich. Zu Recht. Aber nur die allerwenigsten, interessanterweise vorrangig hohe Militärs, treffen diesbezüglich auch den Punkt. Worin liegt dieser nun aber eigentlich jenseits allen politischen Ballasts und Meinungsstreits zum damaligen und heutigen Weltgeschehen?
Dass die EisenbahnerInnen angesichts der explodierenden Inflation die von ihr geforderte vorgezogene KV-Runde für die Eisenbahnberufe erreicht haben, kann durchaus als erster Etappenerfolg in Bezug auf die Lohnverhandlungen für die rund 50.000 Beschäftigten und die Herbst-KV-Runde insgesamt verbucht werden. In den Verhandlungen aber hakt es. Nachdem auch in der 2. Runde kein ernsthaft verhandelbares Angebot seitens des Fachverbands Schienenbahnen in der WKÖ vorgelegt wurde, hat die zuständige Gewerkschaft vida diesen Montag eine BetriebsrätInnenversammlung zum Verhandlungsstand und allfälligen Kampfmaßnahmen einberufen.
„Um Gottes willen, dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben“, äußerte Joe Biden in seiner Warschauer Rede in Richtung Putin gemünzt Ende März bekanntlich. Gestern forderte nun der ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei einem Auftritt in einem Videoauftritt im australischen Sydney allen Ernstes von der „Internationalen Gemeinschaft“ und NATO nicht weniger als atomare „Präventivschläge“ gegen Russland. Jeder auch nur halbwegs bei Verstand Gebliebene kann diesbezüglich wohl nur zumindest einmal in seinem Leben den Präsidenten der Vereinigten Staaten zitierend – deren „Krieg gegen den Terror“ in den letzten beiden Dekaden 3 Millionen Menschen das Leben kostete – sagen: „Um Gottes willen, dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben.“ Und zwar sowohl Richtung Kiew wie an die Adressen der Hauptstädte des Westens.
Kaum ein Historiker bezweifelt, dass der anglo-amerikanische Putsch im Iran 1953 den Schlüssel zum Verständnis dessen weiterer Entwicklung bis zur Islamischen Revolution 1979 und wesentlicher Aspekte der politischen Lage in der Gegenwart bildet. Wir gehen am Samstag wieder in Solidarität mit der Protestwelle gegen die Unterdrückung der iranischen Frauen durch das herrschende Mullah-Regime auf die Straße. Gleichwohl wollen wir nochmals eingehender das Ende des kurzen iranischen Frühlings, dessen Folgen, die dahinterstehende US-Globalstrategie um ihre Vorherrschaft und die damit einhergehenden Weichenstellungen in Teheran in den Blick rücken.
Streik gegen Entlassungen und Lohnraub: Während in den medialen Sportkolumnen selbst sportlich irrelevante Statistiken wie die Anzahl ungeschlagener Vorrundenspiele ausgiebig Berichterstattung finden, ist den Medien die Arbeitsrealität hinter der Glitzerwelt keine Meldung wert. Nur Einzelsplitter flackern durch. So etwa wenn das ZDF zur Fußball-WM in Katar staubtrocken notiert: „Ein WM-Spiel kostet mindestens 234 Menschenleben“. Aber alles unterhalb massenhaften Sterbens oder Kinderarbeit für die Showbühne hat kaum Aussicht auch nur auf eine Kleinspalte hoffen zu dürfen. Was nun FC Bayern betrifft, dessen millionenschwere Fan-T-Shirts nicht nur in der berühmten Säbener Straße zu ergattern sind, sondern ein weltweites Standbein und Millionen-Geschäft markieren, so wurden diese bis jüngst nicht zuletzt von der European T-Shirt Factory (ETF) in Istanbul produziert.
Während die Protestwelle im Iran heterogene Klassen, Schichten, Sektoren und politische Kräfte umfasst, nutzen in Österreich auch ewiggestrige Schah-Anhänger die Gunst der Stunde. Freilich gab es unter dem Schah, dem in einer Internatsschule am Genfer See sowie einer unter Einfluss französischer Lehrkräfte und Berater stehenden Militärakademie ausgebildeten Potentaten, keine Hijab-Pflicht. Dies jedoch zu missbrauchen, die ehemalige Despoten-Monarchie auch nur ansatzweise zu relativieren, muss von allen solidarischen Kräften auf das Entschiedenste zurückgewiesen werden.
Pünktlich zur heute vor dem Hintergrund der Energiepreisexplosion und galoppierenden Inflation meldeten sich die Tage die Schaumbremser zu Wort. Das WIFO rechnet währenddessen mit dem größten Reallohnverlust seit den Anfängen der Zweiten Republik. Und da die anteiligen Ausgaben für Nahrungsmittel, Güter des täglichen Bedarfs, Energie und Wohnen einkommensdifferent unterschiedlich sind, fallen die Reallohnverluste für NiedriglöhnerInnen und Beschäftigtenhaushalte mit niedrigem und mittlerem Einkommen noch höher aus. In ausnehmenden Hochinflationszeiten wie diesen ist es zur Sicherung der Lohneinkommen vor ihrer drohenden, sofortigen neuerlichen Entwertung natürlich wert, auch neue Wege in der tradierten KV-Politik zu gehen.
Der durch die EU brausende, erdrückende Inflations-Tsunami frisst europaweit die Löhne, Gehälter, Transferleistungen und Pensionen sowie hart ersparte Rücklagen der Arbeitenden und Familien auf. Eine der eher unorthodoxen Antworten auf die zunehmende soziale Misere weist dabei auf das einst äußerste populäre, aber auch hart in die Mangel genommene Bühnenstück des Literaturnobelpreisträgers Dario Fo „Bezahlt wird nicht!“ zurück.