
Solidarität mit den Streikenden an der SFU
Öffentliche Warnstreik-Kundgebung am Mittwoch, 12.11.2025, 09:00-10:30 Sigmund Freud Privat-Universität, Freudplatz 3, Wien
Es ist entscheidend, die kritische Stimme an der Basis, die konsequenten Klassenkräfte zu stärken und eine kämpferische Perspektive von Unten zu eröffnen.


Öffentliche Warnstreik-Kundgebung am Mittwoch, 12.11.2025, 09:00-10:30 Sigmund Freud Privat-Universität, Freudplatz 3, Wien

Begleitend mit der beschleunigten Globalisierung und gleichzeitigen Öffnung bis dahin abgeschotteter Märkte (Ex-Sowjetunion, Osteuropa, China, aber davor auch ziemlich abgeschotteten Indien) ab den 1990er Jahren nahmen neben dem strukturellen Aufbau weltweiter Produktionsketten – i.S. weltumspannender Produktionsnetzen – auch sozusagen „herkömmlichere“ Verlagerung einzelner Produktionsschritte oder ganze Produktionsverlagerungen eine neue Dimension an. Flankiert von stetigen Personalkahlschlägen an den Stammsitzen und herkömmlichen Produktionsstandorten.

Die seit Jahren anhaltende Teuerungswelle drückt auch nach Rückgang der zurückliegenden Hochinflationswelle nach wie vor massiv auf die Lebensverhältnisse und liegt in Österreich mit 4% vs. 2% weiterhin doppelt so hoch wie im EU-Durschnitt.

Statistisch gesehen arbeiten Frauen mit 2. November, dem österreichischen Equal Pay Day 2025, bis Jahresende gratis. Das heißt, rein rechnerisch haben männliche Kollegen bis heute also durchschnittlich schon so viel verdient, wie weibliche Kolleginnen in Österreich aufgrund der geschlechtsspezifischen Lohnschere bis Ende des Jahres verdient haben werden. Rechnete man, wie zur Veranschaulichung des Equal Pay Days Usus, die vorrangig weibliche „Zwangs-“Teilzeit nicht heraus, fiele der EPD sogar bereits auf Ende August.

Lebensmittel, Wohnen, Energie, … – die Teuerungswelle im Land hält sich unverdrossen und liegt in Österreich weiterhin doppelt so hoch wie im EU-Schnitt. So hartnäckig die Inflation, so hartnäckig halten wir‘s mit Marx. Das ‚Versagen‘ der Regierungskoalitionen die Inflationen mit effektiven und sozial zielgerichteten Maßnahmen einzudämmen ist offensichtlich. Hinzu gesellen sich unter der Zuckerl-Koalition mit ihrer „sozialpartnerschaftlichen“ Einbindung der Gewerkschaften gegenwärtig noch eine rigorose Rotstiftpolitik und regelrechte gewerkschaftliche Bankrotterklärungen der Metaller und des öffentlichen Diensts in den jüngsten KV-Runden. Umso mehr nur lohnt unter gewerkschaftlicher Perspektive ein nochmaliger, abermals erweiterter Blick auf die Geschichte und theoretischen Auffassungen in der Tradition Marxens sowie internationalen Arbeiterbewegung.

Die erste Runde der Kollektivvertrags-Verhandlungen in der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) ist ergebnislos zu Ende gegangen. Wie das Arbeitgeber-Papier bei der Forderungsübergabe schon vermuten lies, kamen der Arbeitgeberverband ohne Angebot zu den Verhandlungen – im Gegenteil: Klargestellt wurde, dass eine Inflationsabgeltung wie auch echte Rahmenrechtsverbesserungen (z.B. Arbeitszeitverkürzung) nicht möglich seien.
Selma Schacht, Mitglied des großen KV-Verhandlungsteams: „Eine Fotokation „4 Minuten für 4%“ wird nicht reichen. Es muss noch viel mehr Druck aufgebaut werden!“.

Wohnen ist ein Grundbedürfnis aller Menschen, aber die Einkommen halten mit den regelrecht explodierenden Mieten nicht mit. Entsprechend müssen die Menschen im Land zunehmend bis zu 42% ihres Einkommens allein fürs Wohnen aufwenden.

Für das Vorjahr verzeichnet das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI den stärksten Anstieg der weltweiten Militärausgaben seit Ende des Kalten Krieges. Dieser Rüstungs-Tsunami und das neue Wettrüsten, so UN-Generalsekretär António Guterres, wird zunehmend zur handfesten Bedrohung der Menschheit. So streichen die Länder des Westens um ihres Rüstungswahnsinns willen die Mittel für die Bekämpfung des Hungers in der Welt.

Inspiriert vom isländischen Frauenstreik, der sich am 24.10.2025 zum 50. Male jährt und einen Prozess einleitete, der Island heute für Frauen zum lebenswertesten Land der Erde macht, findet am 24.Oktober ab 17 Uhr vor dem österreichischen Parlament eine „feministische Intervention wider die Ungleichheit“ statt.

„Das Missverhältnis zwischen dem niedrigen Lohnniveau und den sprunghaft wachsenden Profiten war aufreizend“, so der Historiker Hans Hautmann zur sozialökonomischen Lage, an der sich am 25. September 1950 die damalige große Auflehnung entzündete. Mit dem 4. Lohn-Preisabkommen der „paktierten Inflation“ durch die damalige „Wirtschaftskommission“, einer Vorstufe der „Sozialpartnerschaft“, kam es im Oktoberstreik dann zur Auflehnung Hunderttausender gegen die von der Regierung, den Wirtschaftsvertretern und der ÖGB-Spitze paktierte Reallohnsenkung und Budgetstabilisierung auf Kosten der Arbeitenden. Dazu laden wir auch zu einem Themenabend am 15.Oktober um 18.30 in den Verein Jelka!

Dieser Tage jährt sich der Oktoberstreik 1950, die große Auflehnung hunderttausender Arbeitender gegen die „paktierte Inflation“ der Lohn-Preis-Pakte der damaligen ÖVP-SPÖ-Koalition, zum 75. Mal. Seine Niederlage wurde in mancherlei Hinsicht zum Wendepunkt und führte aus jener Vorstufe der „Sozialpartnerschaft“ über weitere Etappen zu ihrer Etablierung.