Während sich die Metaller billig abspeisen ließen und ihren „Heißen Herbst“ abgeblasen haben, spitzt es sich in anderen Branchen weiter zu.
Entsprechend laufen in den Ordensspitälern bereits die Streikvorbereitungen an. Ein Sektor der durchaus auf eine zu Unrecht vielfach unterbelichtete Kampftradition verweisen kann. Denn nach dem bislang vorliegenden „Angebot“ würden Gesundheitspersonal und ÄrztInnen praktisch nichts bekommen, eine Krankenpflegerin im zehnten Dienstjahr gerade einmal 53 Euro an Einmalzahlung – wie die vida betont. Das ist nach erschöpfenden 30 Monaten Kampf an vorderster Front gegen das Coronavirus in der Tat der reinste Schlag ins Gesicht.
Die Handelsbeschäftigten mit ihren miserablen Löhnen und Gehältern sowie vielfach katastrophalen Arbeitsbedingungen werden es am Mittwoch den SWÖ-KollegInnen gleich tun und zur Erhöhung der gewerkschaftlichen Schlagzahl ihre Forderungen in Wien und Salzburg auch auf die Straße tragen.
Und auch bei den EisenbahnerInnen stehen die Zeichen nach den ergebnislosen Sonder-Verhandlungsrunden am Donnerstag und dieses Wochenende mehr und mehr auf Arbeitskampf. Sollten die Fronten auch in der nächsten Runde verhärtet bleiben, werden Kampfmaßnahmen eingeleitet.
Parallel fallen auch bei den BierbrauerInnen, in deren Lohnrunde es genauso hakt, die Würfel. Am 24.11. wiederum stellt eine österreichweite BetriebsrätInnen-Konferenz in der Privaten Sozialwirtschaft die weiteren Weichen der SWÖ-Auseinandersetzungen. Die IT-Branche, in der es sich trotz ihres Booms in der Corona-Krise und Rekordgewinnen in den zurückliegenden Jahren ebenfalls mächtig spießt, akkordiert gerade den nächsten Verhandlungstermin. Auch für die Speditionsbeschäftigten und den Lagerei-Sektor sind bereits Betriebsversammlungen einberufen.
Während die Tage also kälter werden, steht gewerkschaftlich demgegenüber also durchaus noch ein „Heißer Herbst“ vor der Tür!