Santiago de Chile, 11. September 1973, 9.10 Uhr: „Es ist sicherlich das letzte Mal, dass ich mich an euch wende. Die Luftstreitkräfte haben die Sendeanlagen von Radio Portales und Radio Corporaciòn bombardiert. … Radio Magallanes wird sicherlich zum Schweigen gebracht werden … Es lebe Chile! Es lebe das Volk! Es leben die Arbeiter! Das sind meine letzten Worte, und ich habe die Gewissheit, dass mein Opfer nicht vergebens sein wird.“ (Salvador Allende)
Wenige Stunden später war Allende tot. Gut zwei Wochen später, am 28. September, fällt auch Luis Corvalán, Generalsekretär der KP Chiles, in die Hände Faschisten und wird in das Konzentrationslager „Ritoque“ verbracht. Die CIA, die den Putsch orchestrierte, notierte zufrieden: „Der Putsch fand am 11. September statt. Er ging rasch und blutig über die Bühne.“ Die Bilder und Berichte über den faschistischen Militärputsch gegen die Volksregierung der Unidad Popular und Tod des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende erschütterten die Welt und lösten eine weltweite Protest- und Solidaritätsbewegung aus, in Frankreich und Italien fanden Proteststreiks statt.
Der verheißungsvolle revolutionäre Aufbruch Chiles und seine vielfältigen Aspekte sind ebenso integraler Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses der politischen Linken wie die erteilten Lehren und harte Lektion seiner Niederlage. Entsprechend wird dem 50. Jahrestag des Militärputsches auch auf vielfältiger Weise gedacht. Darunter nicht zuletzt auch seitens der chilenischen Exilierten.