„El Sur Resiste“ – Zapatistas im Widerstand 

Vor zwei Jahren um diese Zeit, stand vieles ganz im Zeichen der historischen EuropaDelegation der Zapatistas. Zwei Jahre danach haben sich die globalen spätkapitalistischen Verhältnisse sowie jene in Chiapas drastisch zugespitzt. Nach ihrer Karawane für das Wasser und das Leben und Globalen Kampagne, befinden sich die Compas aktuell gerade in der Karawane „El Sur Resiste“ (Der Süden widersteht) und steht Chiapas nach dem Massaker vom 2. Juni und einer neuerlichen bewaffneten Angriffswelle von Paramilitärs am Rande des Bürgerkriegs. Vor diesem Hintergrund geht nun Elsurresiste.austria auf Tour durch Österreich.   

Im Süd-südosten Mexikos wird mit dem sogenannten „Tren Maya“ und dem „interozeanischen Korridor“, beides zerstörerische Megaprojekte von enormen Ausmaßen, bekanntlich ein staatliches Prestigeprojekt auf dem Rücken der indigenen Völker und des zapatistischen Selbstverwaltungs-Projekts vorangetrieben. Der „Zug der Zerstörung“ führt dabei zu Enteignung und Vertreibung, vernichtet indigene Lebensweisen, Artenvielfalt und Urwälder und treibt die Militarisierung der Region voran.  

Im Zuge der beiden Projekte wird zugleich massiv gegen die Rechte der indigenen Bevölkerung verstoßen, Umweltzerstörungen in einer der artenreichsten Regionen der Welt vorangetrieben und der Einfluss des mexikanischen Militärs ausgebaut, was angesichts deren teils engen Zusammenarbeit mit der organisierten Kriminalität (u.a. Drogen-, Menschen- und Organhandel, erzwungene indigene Pornografie usw.) und paramilitärischen Gruppen Anlass zu höchster Besorgnis bietet. Das Massaker an den sieben Zivilisten in Chiapas vom 2. Juni, unter den Ermordeten auch ein dreijähriges Kind getötet, war wahrlich kein Einzelfall. Die Gewalt gegen die indigenen Gemeinden hat in den letzten Jahren und vor allem Monaten vielmehr drastisch zugenommen. 

Dazu gesellt sich: Im Gegensatz etwa zu Deutschland hat Österreich das ILO-169-Abkommen der Rechte indigener Völker nicht unterzeichnet. Die Beteiligung österreichische Global Players am „Tren Maya“-Projekt ist ein Grund mehr, auch hierzulande stärker auf die fehlende Unterzeichnung des ILO-169-Abkommens aufmerksam zu machen und diese mit Nachdruck einzufordern. 

Im Widerstand gegen diese Megaprojekte, für die Sichtbarmachung der sozialen und ökologischen Zerstörung und um den Protest in den betroffenen Gemeinden zu vernetzten, fand im April und Mai 2023 die Karawane „El Sur Resiste“ statt. Denn viele Gemeinden und indigene Gruppen sind seit Jahren im Widerstand aktiv und massiv von Repressionen betroffen. Begleitet von Internationalist:innen besuchte die Karawane einige Orte der Zerstörung und konnte sich einen Einblick in den vielfältigen Protest verschaffen. 

Auf der Veranstaltungsreihe wird denn auch die internationale Kampagne „El Sur Resiste“ vorgestellte und eine Person von deren Erfahrungen bei der Karawane, sowie über die aktuelle Lage in Chiapas berichten.  

„Hoy decimos ¡basta!“ („Heute sagen wir: Es reicht!“) 

13.Juli Schwarze Raupe (Graz) 19 Uhr
15.Juli Mark (Salzburg) 14 Uhr
15.Juli Cafe Lotta ( Innsbruck) 18:30
16.Juli W23 (Wien) 19Uhr

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