Der zurückliegende 5. weltweite Klimastreik der Fridays for Future- und Klimaprotestbewegung fand aufgrund der Gegebenheiten vorrangig als Onlineklimastreik und mit Protesten im Netz statt. Aber nicht gänzlich Analog. Wie viele andere wollten sich auch die Workers for Future nicht ganz aus dem öffentlichen Raum drängen lassen und setzten – unter strikter Einhaltung aller gebotenen Vorsichtsmaßnahmen – in mehreren Städten auch eine Reihe öffentlicher Protestzeichen.
In der Fridays for Future-Bewegung hat sich neben den „Scientists for Future“, den „Parents for Future“ und weiteren auch die Allianz „Workers for Future“ herausgebildet. Diese setzt sich aus an der Thematik interessierten und engagierten Arbeitenden, GewerkschafterInnen, BetriebsrätInnen, AK- und ÖGB-KollegInnen und natürlich auch KOMintern-AktivistInnen mit den Ziel zusammen, neben der Jugend auch die arbeitenden Menschen in die Lösung der Klimakrise mit einzubeziehen. In diesem Zusammenhang findet mit dem ÖGB bereits ein regelmäßiger Austausch und Dialog im Rahmen gemeinsamer Aktiventreffen statt. „Workers for Future“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Klimabewegung in die Arbeitswelt hineinzutragen.
Zunächst liegt eine wesentliche Ursache der Klimakrise in der kapitalistischen Logik von Kapitalverwertung, Profitorientierung, Wachstum, Wettbewerb und Konkurrenz, die seit der industriellen Revolution auf der Verbrennung fossiler Energieträger (v.a. Öl, Gas und Kohle) basiert. Dementsprechend erweisen sich die Interessen v.a. jener Konzerne als Verhinderer dringend notwendiger entschiedener Maßnahmen, deren Profite eng mit dem Ausstoß von Treibhausgasen verbunden sind: von den Öl-, Gas- und Kohleproduzenten, über die Energiekonzerne, die Automobilindustrie, die energieintensiven Industrien (wie etwa Stahl, Zement, chemische Industrie), den Konzernen aus Luft- und Schifffahrt bis hin zur Agrar- oder auch Tourismusindustrie. Schließlich geht es darum, die Kosten der Klimapolitik sowie der zwischenzeitlich ausgebrochenen Corona-Krise aus den Gewinnen der Konzerne sowie den Vermögen der Reichen zu finanzieren und nicht auf die breite Bevölkerung abzuwälzen.
Die Geschichte zeigt uns, dass viele Errungenschaften wie der 8-Stunden-Tag, Sozialversicherung, Mindestlöhne, das Frauenwahlrecht und das allgemeine Wahlrecht ohne den Kampf der ArbeiterInnenbewegung nicht möglich gewesen wären. Massenaktionen und die Instrumente der gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen bis hin zu flächendeckenden und politischen Streiks können gemeinsam den Druck aufbauen, der nötig ist. SchülerInnenproteste allein werden das nicht schaffen. Denn die soziale und ökologische Doppelkrise des kapitalistischen Systems steht unmittelbar auf der politischen Tagesordnung. Für „Workers for Future“ ist daher klar: Die Bekämpfung der Klimakrise muss mit sozialen und systemischen Fragen verknüpft werden!