Steigerung der Energieeffizienz mit Beschäftigungsoffensive koppeln!

Bereits letztes Jahr kündigte sich das Auslaufen des zurückliegenden Konjunkturzyklus und Abgleiten der kapitalistischen Global-Ökonomie in eine Wirtschaftskrise an.  Nicht nur der Welthandel kam immer kräftiger ins Stottern, auch die Industrieproduktion der OECD Länder sackte schon im Herbst 2019 ein. Kurz darauf verknüpfte sich der Abschwung mit der Corona-Krise und riss die Weltwirtschaft in eine tiefe Krise, mit der in Österreich parallel die Arbeitslosigkeit auf neue Allzeithochs explodierte. Zeitgleich steuern wir unvermindert auf einen brachialen Klima-“Umbruch“ zu.

Daher ist es höchst an der Zeit, die Fragen und Problemlagen zusammenzudenken und Schritte dagegen einzuleiten. Ein Punkt in diesem Gesamtgeflecht bestünde etwa in der Steigerung der Energieeffizienz und deren Koppelung mit einer Beschäftigungsoffensive, wie wir sie als KOMintern in einem entsprechenden AK-Antrag skizziert haben. Dieses Maßnahmenpaket – und ähnlich weitere – gälte es denn auch sofort in das aktuell verhandelte Budget als in Zahlen gegossene Politik aufzunehmen.

Für den Wandel hin zu einer sozial-ökologischen Transformation, einer kohlenstoffarmen Wirtschaft, die mit der Erreichung des + 1,5°-Klimaziels vereinbar ist, ist es dringend notwendig, die Energieeffizienz von Gebäuden und Industrie zu erhöhen. Auch in gedämmten Gebäuden wird die Industrie weiterhin Prozesswärme benötigen und Haushalte müssen an ein Wärme- und Kältenetz angeschlossen sein. Dazu bedarf es einer Netzeinspeisung von Abwärme von Bäckereien, Brauereien, Wäschereien, Großküchen etc. entsprechend jener der Manner-Fabrik in Wien-Ottakring, sowie eines Ausbaus der Solarthermieanlagen, um zusätzlich Wärme zu erzeugen.

Auch bei der Gebäudedämmung sollen Solarthermieanlagen verwendet werden, um Wärme nicht nur abzuleiten, sondern gezielt zu nutzen. Die Nutzung von Biomasse aus Abfällen aus Großküchen, Lebensmittelindustrie, Land- und Forstwirtschaft, brauner Tonne, Biokläranlagen etc. zur Erzeugung von grünem Gas soll forciert werden. Saisonaler und tageszeitabhängiger Überschussstrom aus Angebots- und Nachfrageschwankungen soll verstärkt zur Wasserstofferzeugung verwendet werden.

Diese Maßnahmen sind in hohem Maß dezentral und bergen große regionale Beschäftigungspotenziale. Augenmerk soll hier auch auf die Qualifizierung und Beschäftigung Langzeitarbeitsloser sowie auf Praxiserfahrung von Lehrlingen aus Lehrwerkstätten gelegt werden.

Wir fordern als KOMintern daher:

  • Weitestmöglicher Ersatz fossiler Energieträger durch grüne Wärme und Energieträger
  • Um dieses Ziel zu erreichen, ein konsequenter, geplanter und koordinierter Ausbau von Solarthermieanlagen, Abwärmenutzung, Biogas und Überschussstromspeicherung (u.a. durch Wasserstoff)
  • Bei allen (öffentlichen) Investitionen fixe Anteile von qualifizierten Langzeitarbeitslosen, dementsprechende Qualifizierungsprogramme sowie Praxismodule für Lehrlinge aus Lehrwerkstätten

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