Unsere Antwort zu MAN Steyr: Klassenkampf – Enteignung – und Zukunft der Produktpalette

Geht es nach MAN ist die Schließung des Werks in Steyr bereits beschlossene Sache. 2.300 KollegInnen würden damit auf die Straße gesetzt. Zusätzliche rund 2.000 weitere Beschäftigte wiederum wären in der Zulieferindustrie betroffen.

Noch vor drei Jahren galten das Werk und sein Standort in Steyr als zukunftsweisender Vorzeigebetrieb – unter anderem für den Elektro-betriebenen innerstädtischen Liefer- und Personenverkehr der Zukunft. Entsprechend medienwirksam ließ sich etwa auch der damalige Bundeskanzler Christian Kern im Führerhaus des neuen MAN eTrucks in Steyr ablichten und kündigte Verkehrsminister Jörg Leichtfried begleitende Bundessubventionen an.

Wenngleich wir als KOMintern dem klimapolitisch desaströsen Hype um einen elektromotorisierten Individualverkehr ablehnend gegenüberstehen – als ob Elektroautos (wie heute von Umweltministerin Gewessler vorangetrieben) dem Vollgas in die Klimakrise Einhalt gebieten würden –, können Elektrolieferwagen im Rahmen einer echten Verkehrswende eine wichtige Funktion im (nahen) Liefer- und Wirtschaftsverkehr spielen. Ähnliches und noch eindeutiger gilt für die Rolle von Bussen im öffentlichen Verkehr und die Notwendigkeit eines rigorosen Netzausbaus des Letzteren. Gleichwohl gilt auch hier: so unumgänglich zugleich deren Umstellung auf emissionsärmere Antriebe ist, stehen wir einem bloßen Ersatz des Dieselantriebs durch Batteriebetrieb aus vielerlei Gründen skeptisch gegenüber. Dass Elektromobilitätslösungen jedoch nicht zwingend mit Batterie-Fahrzeugen gleichzusetzen ist, zeigt schon allein ein flüchtiger Blick auf das O-Bus System in Salzburg.

Wie dem im Einzelnen auch immer: genau dahingehend verfügt MAN Steyr über ein ebenso ausgezeichnetes Know-how, wie eine entsprechend hochqualifizierte Belegschaft, die nötigen Forschungs- und Entwicklungsqualitäten sowie einen modernen Maschinenpark. Zu alledem steht der Betrieb auch noch auf einer wirtschaftlich soliden Basis und besitzt die Potenz eines äußerst zukunftsfähigen Produktportfolios.

  • Auf den Profitmaximierungs-Kurs, das Lohndumping und die regionalen Kahlschläge MANs gilt es mit einer länderübergreifenden, gemeinsamen, solidarischen und kämpferischen Gewerkschaftsstrategie zu antworten!
  • Für das Werk in Steyr fordern wir die zügige Zwangsverstaatlichung und öffentliche, klimagerechte Weiterführung!

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