„Da ist was faul im Staate Dänemark“

Diese, Shakespeares „Hamlet“ entstammende Redewendung zur seinerzeitigen Krise der humanistischen Vernunft, drängt sich einem angesichts des aktuellen Beschlusses des dänischen Parlaments der Abschaffung eines Feiertags zur Finanzierung höherer Militärausgaben geradezu auf.

„Die Zeit ist aus den Fugen“, wie Shakespeare in seiner Tragödie zur seinerzeitigen epochalen Krise der Welt formulierte, und Hamlet – als Verkörperung des Renaissance-Humanisten – unfähig politisch einsichtig und entschlossen zu handeln. Das wiederum erinnert, wenn natürlich unter anderen Vorzeichen und Verhältnissen als in Shakespeares Stück aus dem Jahr 1600, fatal an eine gewisse heutige Linke.

Zwar stieß die Abschaffung des Feiertags zur weiteren Befeuerung der Aufrüstungsspirale im NATO-Gründungsland auf die Kritik der Gewerkschaften und Kirche. Aber die Hochrüstungshysterie unter Dänemarks sozialdemokratischer Premierministerin Mette Frederiksen, bildet, wenn auch in Art und Weise eine ausnehmend absonderliche Groteske, freilich keinen Ausnahmefall. Man denke nur an Olaf Scholz‘ 100 Milliarden Euro schweres Sondervermögen für die deutsche Bundeswehr, das dem neuen, ebenfalls sozialdemokratischen Verteidigungsminister Boris Pistorius schon nicht mehr ausreicht. Eva Högl, eine der stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion und Wehrbeauftragte des Bundestages, brachte denn auch gerade gleich eine Verdreifachung des Sondervermögens für die Bundeswehr ins Gespräch.

Und große Teile der Linken und der Gewerkschaften sind fest in den Weltordnungskriegskurs eingebunden. Allerdings beginnt der politisch und medial gestiftete bellizistische Konsens in den Massen trotz anhaltender 24-stündigen multimedialen Dauerpropaganda mehr und mehr zu bröckeln. Aus wachsenden Einsichten in das geostrategische westliche Zündeln an der Lunte eines globalen Pulverfasses, bis hin zur Gefahr eines neuen, großen heißen Kriegs, wie aufgrund der damit einhergehenden sozialen Angriffe und Folgen bzw. erodierenden Verhältnissen im Inneren des Metropolenkapitalismus.

Die Abschaffung eines Feiertages zur Finanzierung des westlichen und NATO-Kampfes um die globale Vorherrschaft und damit maximal transparente Heranziehung der Arbeitenden als kriegswirtschaftliche Melkkühe sowie eines offenen Backlash sozialer Errungenschaften, bildet freilich das bisherige, ebenso sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem „i“ seitens der politischen Klasse der Schreibtisch-FeldwebelInnen.

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