Streik!

Die hinter uns liegenden vier KV-Verhandlungsrunden Metall waren eine einzige Frotzelei und Provokation.
Das Lohn- und Gehalts-„Angebot“ der Industrievertreter von 2,02% ist in der Tat eine reine Verhöhnung der Beschäftigten. Verschärft noch um den unverfrorenen Vorstoß nach einer Abschaffung bisher freier Tage (zB für Umzug, Hochzeit).
Dabei sprudeln die Gewinne der Metallindustrie nur so, sind die Auftragsbücher voll wie schon lange nicht und auch die Gewinnausschüttungen an die Aktionäre und Muttergesellschaften sind nochmals steil nach oben geklettert.
Parallel hat die Regierung mit 1.9. das von der Industrie in Auftrag gegebene Arbeitszeitflexibilisierungsgesetz auf den Weg gebracht und plant als weiteres Zuckerl für die Unternehmer eine milliardenschwere Gewinnsteuersenkung.
Angesichts dessen, sowie dem wirtschaftlichen Boom der Metallindustrie, sind die von der sozialdemokratisch geführten Gewerkschaft ausgegebenen +5% in Wirklichkeit ohnedies ein verhaltenes Kampfziel.
Gleichzeitig geht es heuer allerdings um noch viel mehr: steht dieser KV-Herbst doch untrüglich im Zeichen des Frontalangriffs durch den 12-Stunden-Tag & die 60-Stunden-Woche. Jedoch: Wir Arbeitenden und die Gewerkschaften haben es noch in der Hand, diesen Raubzug gegen unsere Löhne, den Angriff auf unsere Freizeit und Raubbau an der Gesundheit zurückzuschlagen und das neue Arbeitszeitverlängerungsgesetz im gemeinsamen konzertierten Arbeitskampf auszuhebeln.
Der Metaller-Runde, als österr. „Leit-“KV und gewerkschaftlicher Lokomotive, kommt jetzt denn auch eine ganz besondere Gesamtbedeutung und Verantwortung zu. Nicht zuletzt auch für die Beschlüsse der tausenden Betriebsversammlungen: „Wir werden uns alles … bei den KV-Verhandlungen zurückholen.“
2011 gelang es durch Arbeitsniederlegungen und Streikauseinandersetzungen immerhin noch eine Lohnerhöhung von 4,2% bis 5,3% durchzusetzen. Umso mehr werden sich auch die für heuer als Kampfziel ausgegebenen +5% bzw. „uns alles zurückzuholen“ einzig mit konsequentem Arbeitskampf und Streik erreichen lassen.
Und entgegen ihrer selbstgefälligen Verhöhnung der Beschäftigten in den Verhandlungen, zittern die Unternehmervertreter realiter davor, die Bänder und Maschinen könnten ernstlich still stehen und die Lieferverpflichtungen der vielfach `Just in Time´ produzierenden und gebundenen Industriebranche nicht eingehalten werden.
Jetzt gilt‘s:
> Nach Jahren stagnierender Reallöhne, den Rückschlägen im Rahmenrecht und der kapital-gefälligen Frontalangriffe der Regierung, ist es nun ultimativ an der Zeit:
> Den Arbeitskampf – zugleich branchenübergreifend! – aufnehmen und führen!
> Kein Zurückweichen unter 5%, kein Abrücken von den BV-Beschlüssen, keine faulen Kompromisse!

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