Zwanzig Jahre NATO-Krieg gegen Jugoslawien – hat der Balkan eine Zukunft?
24. März 2019, 13:00
ÖGB-Riverbox, Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien
mit Petritsch, Hofbauer, Gritsch,Reljić, Pernar, Civikov
- Germinal Civikov, bulgarisch-niederländischer Germanist, Autor von Büchern zum Jugoslawienkrieg und zum Milošević-Prozess
- Ivan Pernar, Mitglied des kroatischen Parlaments und Kritiker von
NATO und EU - Slobodan Reljić, serbischer Journalist, ehemaliger Chefredakteur des politischen Magazins NIN und Soziologe
- Kurt Gritsch, Historiker und Autor des Buches „Krieg um Kosovo. Geschichte, Hintergründe, Folgen“
- Wolfgang Petritsch, ehemaliger EU-Gesandter für den Kosovo,
Chefverhandler in Rambouillet und Hoher Repräsentant in
Bosnien und Herzegowina - Hannes Hofbauer, Verleger, Historiker und Autor zahlreicher Bücher über Osteuropa und den Balkan
Vor zwanzig Jahren griff die NATO Jugoslawien an. Die Operation Allied Force, der erste große Krieg auf europäischem Boden seit 1945, war weder durch ein UNO-Mandat gedeckt noch durch das Eintreten des Bündnisfalls zu rechtfertigen. Dieser völkerrechtwidrigen Militärintervention war ein Jahrzehnt von bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen vorausgegangen, mit starker ausländischer Einmischung. Österreich und die EU hatten ihre Hände mit im Spiel. Nach wie vor dominiert ein Gut-Böse-Narrativ, in dem sich der Westen die Rolle der für Humanität und Ordnung sorgenden Polizei zuschreibt, während Serbien, damals Jugoslawien, noch immer der Part des Aggressors zuteil wird. Tatsache ist jedoch, dass danach ein Staat nicht mehr existierte, dar einen selbstständigen Entwicklungsweg unternommen und die Überwindung von Nationalitätenkonflikten durch Integration sich zum Ziel gesetzt hatte.
Wir wollen im historischen Abstand die offizielle Darstellung auf den Prüfstand stellen:
Führten die Nato-Bomben und EU-Protektorate tatsächlich zu einer demokratischen Stabilisierung im ehemaligen Jugoslawien? Haben die Westintegration und der damit einhergehende Wirtschaftsliberalismus Früchte getragen? Und: funktioniert das Zusammenleben der Nationalitäten heute besser?
Die weinende Wand / Zid plače – Austellung des Vereins Prosvijeta
Veranstalter: Komitee 20 Jahre Nato-Krieg gegen Jugoslawien
Unterstützt von: Serbisch-Österreichische Solidaritätsbewegung, Gewerkschaftlicher Linksblock ÖGB, Solidarwerkstatt, Antiimperialistische Koordination, Dachverband für serbische Vereine in Wien, Prosvijeta, Komintern, Partei der Arbeit