Widerstand lohnt sich!

Eine Heimhelferin aus dem Kuratorium Wr. Pensionistenhäuser (KWP) ist den mutigen Weg gegangen, trotz immenser Hürden die Schmutz-Erschwernis-Gefahren-Zulage (SEG) beim Arbeitgeber und in Folge auch vor Gericht einzufordern. Angebotene Ausgleichzahlungen wies sie zurück: Es sollte endlich Recht gesprochen werden. Nur durch einen rechtlichen Winkelzug konnte das KWP ein bindendes und wegweisendes Urteil verhindern.

Trotzdem ist es ein riesen Erfolg: 468 MitarbeiterInnen bekommen nun seit 1. Mai die SEG-Zulage ausbezahlt. Doch der Kampf geht weiter: Eine Zulage allein ändert noch nichts an schlechten Arbeitsbedingungen – und in vielen Betrieben muss auch diese noch errungen werden. So auch in der Emmausgemeinschaft, deren Betriebsratsvorsitzender und KOMintern-Aktivist Franz Holzer die Rahmenbedingungen anprangert:

Franz Holzer: Betriebsratsvorsitzender Emmausgemeinschaft und KOMintern-Aktivist

„Der gesamte Sozialbereich ist unterbewertet. In Sonntagsreden wird eine Aufwertung der Sozialberufe gefordert,mit Studium usw. Aber die „einfache“, nicht studierte Pflegerin oder der Betreuer werden darin nicht berücksichtigt. Und oft soll ja nur das“Image“ des Berufes verbessert werden. Es geht aber darum, dass diese Arbeit auch so entlohnt wird, wie sie es ihrer Schwere und ihrer Belastung nach verdient.

Wenn also der Gesetzgeber von besonders schmutzigen,schweren und gefährlichen Arbeiten spricht, sollten die Arbeitgeber das berücksichtigen und die verdienten und zustehenden SEG-Zulagen bezahlen. Und natürlich muss sich das im Budget der Trägerorganisationen, das von Bund, Land oder der Gemeinde finanziert wird, niederschlagen. Denn auch diese Organisationen können das Geld nicht herbeizaubern.

Uns als Gesellschaft sollte es das wert sein, und dafür kämpfen wir.“

Mehr Infos: Pflegeheim: Klage einer Helferin kostet 2 Millionen Euro jährlich (kurier.at)

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