Für kräftige Lohn- & Gehaltserhöhungen in der Chemieindustrie!
Zeitungsmeldungen ein- und desselben Tages im März:
* Rekordumsatz von Semperit 2013: „Fast ein Fünftel mehr Gewinn“ als 2012. „Unser Wachstum ist abgesichert, daher wollen wir mit den Aktionären feiern“, so der Semperit-Vorstand.
* Für die Arbeitenden im Land, so der Chef des WIFO zeitgleich, ist „heuer bereits das fünfte Jahr in Folge, in dem die Einkommen real zurückgehen“.
Und es wird auch richtig gefeiert: Semperit lässt die Sektkorken knallen – zumindest „mit den Aktionären“. Die Dividende für 2013 wird um über 11% (von 80 auf 90 Cent) je Aktie erhöht, zusätzlich ein Firmenjubiläums-Bonus (zum bekanntlich runden 190sten Bestandsjubiläum) von 30 Cent je Aktie ausgeschüttet. Ergibt zusammen eine Ausschüttungs-Erhöhung von satten + 33,3%. In etwa das prozentuell 12fache der mageren Lohnabschlüsse um die 2,8%, die seit Herbst für die anderen Branchen ausverhandelt wurden.
Für 2014 wird mit einer Fortsetzung der guten Auftragslage und erneutem fetten Gewinn gerechnet. Nicht zu unrecht, startet die Chemieindustrie den führenden, einschlägigen Analysten zufolge „weltweit mit Rückenwind in das Jahr 2014“. Die Aussichten für die Branche sind gut. Der allgemeine Aufwind im besonderen des 4. Quartals 2013 setzt sich den Prognosen nach fort. Und allen Chemiesparten wird quer durch die Bank eine weiter spürbare Belebung attestiert.
In den Kassen klingelt es nach anfänglichem schwachen Start ins Jahr 2013 wieder. Viele Betriebe kommen aus einem Rekordjahr. Die traditionell guten Eigenkapitalquoten der Chemieindustrie liegen teils überhaupt ausgezeichnet. Die Branche lag zuletzt in fast allen wirtschaftlichen Kennzahlen besser als die meisten anderen Industriezweige in Österreich und bewegt sich auf einem sehr hohen wirtschaftlichen Niveau. Die Erwartungen für das laufende Jahr sind positiv. Und langfristig wird der weltweiten Chemiebranche einer aktuellen Studie des „Prognos-Insitutes“ bis 2030 ein jährliches Wachstum um die 4,5% prognostiziert. Ein Wachstumspotential, an dem die – eine Exportquote von über 60% aufweisende – chemische Industrie Niederösterreichss partizipieren wird.
Inwiefern nun auch jene daran partizipieren werden, die die Profite erwirtschaftet haben, wird sich in den aktuellen KV-Auseinandersetzungen erweisen.
Dass uns dahingehend kein Cent geschenkt werden wird, ist uns noch aus dem Vorjahr in Erinnerung, in dem wir erst nach mehreren Protestaktionen und einstimmigem Streikbeschluss den KV-Abschluss durchsetzen konnten.