Nach dem Warnstreik am Montag beim Tiefkühlproduzenten Ardo für eine innerbetriebliche Lohnerhöhung, legten die Beschäftigten für ihre Forderung heute wie angekündigt (zunächst) einen weiteren Tag die Arbeit nieder. Da die Geschäftsführung darauf bislang aber allenfalls mit einer billigen Abspeisung der Beschäftigten antwortete, ja diese, anstatt über ihre Forderungen auch nur zu verhandeln, stattdessen massiv unter erpresserischen Druck setzte, sind die KollegInnen in unbefristeten Streik getreten. Als KOMintern erklären wir uns mit den kämpfenden KollegInnen solidarisch und wünschen ihnen Durchhaltevermögen und Erfolg im Kampf um ihre berechtigten Interessen und in dieser Kraftprobe von eminenter Bedeutung
Aufgrund der galoppierten Inflation fordern die Mitarbeiter des Hauptproduzenten für Tiefkühlgemüse in Österreich konkret eine Lohnerhöhung von 200 Euro netto, doch das Unternehmen verweigert dazu jegliche Gesprächsbereitschaft mit dem Betriebsrat.
Stattdessen wurde von Ardo nur eine Einmalzahlung und einen Gratis Kebap angeboten. Doch gegen die grassierende Inflation ist das selbstverständlich nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein. „Wir lassen uns sicher nicht mit einem Gratis-Kebap abspeisen. Auch nicht mit einer Einmalzahlung, die deutlich schlechter ist als unsere Forderung“, betont der Vorsitzende des Arbeiterbetriebsrats, Dietmar Breiner, dazu zu Recht. „Die Vorgangsweise des Managements ist letztklassig und eine Verhöhnung der Arbeiterinnen und Arbeiter“, ärgert sich auch PRO-GE-Landesgeschäftsführer Patrick Slacik. Nachdem das Ardo-Management nicht gewillt ist, sich ernsthaft mit den Anliegen der Belegschaft auseinandersetzen, erhöhten die Beschäftigten heute die Schlagzahl. „Das ist inakzeptabel und respektlos. Wir treten daher in unbefristeten Streik“, erklärte heute denn auch Dietmar Breiner.
Die Geschäftsführung schwingt öffentlich derweil die Moralkeule und wirft der Belegschaft vor ihre Streiks führen zu Unmengen an Lebensmittelvernichtung. Mehr noch: Die Konzernleitung versteigt sich mit ihrem Gegenvorstoß – für die Unterschrift einer Verpflichtung sich nicht an weiteren Betriebsversammlungen und Streiks zu beteiligen, eine einmalige Prämie in Aussicht zu stellen – sogar zum direkten Frontalangriff auf Gewerkschafts- und Arbeitsrechte, bis hin zur Unterminierung des Rechts auf Versammlungsfreiheit.
Ardo, einer der größten Zulieferer von Iglo, Billa und Spar, konnte sich im Vorjahr über einen Konzerngewinn von 78 Millionen freuen und damit seinen Profit nochmals steigern, während die Mitarbeiter – in Kühlhallen bei minus 22 Grad schuftend und in der Erntesaison unzähligen Überstunden zu leisten gezwungen – unter den ständig steigenden Lebensmittelpreisen stöhnen. Also Schluss mit der unerquicklichen Erbsenzählerei der Geschäftsführung.