Der zurecht viel beachtete Streik bei Ardo Groß-Enzersdorf hält an. Zu Beginn der jeweiligen Schichten des Dreischichtbetriebs versammeln sich die Beschäftigten mit ihrem Betriebsrat, erörtern die Neuigkeiten und Entwicklungen, und fällen darauf den Beschluss ob sie den Streik weiterführen oder es eine substantielle Bewegung seitens der Geschäftsleitung gibt.
Diese hält indes bislang stur an ihrer Verweigerungshaltung, selbst eines seriösen Verhandlungsangebots, fest. Umso entschlossener nur zeigen sich jedoch die Beschäftigten. Um ihnen den Rücken in ihrem Kampf zu stärken und unsere Solidarität auszudrücken, besuchten wir ihren Ausstand denn auch direkt und führten unter dem Motto „Schluss mit der lohnpolitischen Erbsenzählerei und der Geschäftsführungs-Karotte vor der Nase!“ zahlreiche Gespräche mit den streikenden KollegInnen. Diese vermittelten nicht nur eine hohe Kampfbereitschaft der Belegschaftsmehrheit, sondern zeigten auch einen gehörigen Unmut über die Unverfrorenheit und das spalterische Spiel des Managements, sich für ein paar Brosamen Streikbrecher herauszubrechen sowie die versuchte Unterminierung der Gewerkschafts- und Arbeitsrechte. Der beherzte Arbeitskampf bei Ardo erheischt denn nicht nur unserer aktiven Solidarität, sondern ist darüber hinaus sowohl im Ringen um angemessene Löhne in Hochinflationszeiten sowie in grundlegender gewerkschaftspolitischer Hinsicht von allgemeiner Bedeutung.