Sozial-KV-Verhandlung

Für höhere Löhne und Gehälter: Wann wenn nicht jetzt?sozialabernichtbloed-kl

Die Löhne und Gehälter im privaten Sozial- und Gesundheitsbereich liegen unter dem österreichischen Durchschnitt. Die einen berechnen die Einkommensschere mit 20% , andere meinen es sind „nur“ 12 % . Für uns Beschäftigte geht es nicht um Zahlenspiele. Für uns stellt sich die Frage, wie wir uns das tägliche Leben leisten können. Gerade in der Pflege und anderen „unteren Verwendungsgruppen“ droht vielen KollegInnen ein Abrutschen in die Armutsfalle.
> Den SWÖ-VerhandlerInnen muss klar sein, dass ein Abschluss mit 1, 4 %, wie jüngst beim Caritas-KV, oder ein bisschen mehr diese Einkommensschere nur weiter vergrößert. Den Beschäftigten im Sozialbereich wird damit die Bezahlung der täglichen Lebenskosten weiter erschwert. In unserer Branche arbeiten mehrheitlich Frauen. Insbesondere für AlleinerzieherInnen in der Pflege hat sich die Lebenssituation in den letzten Jahren massiv verschlechtert. „Sozial aber nicht blöd“ unterstreicht daher die Forderung nach einer Erhöhung um mindestens 200 Euro und damit einem neuen Mindestlohn/gehalt von 1.700 Euro. Wir fordern alle VerhandlerInnen auf, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein und keinem Niedrigabschluss zuzustimmen.
> Die aktuelle Flüchtlingssituation führt uns den Personal- und Ressourcenmangel im privaten Sozial- und Gesundheitsbereich wieder einmal deutlich vor Augen. Viele Beschäftigte sind ausgebrannt und fühlen sich ausgenutzt. Viele ArbeitnehmerInnen haben Angst vor der Zukunft und sehen ihren Lebensstandard und die die soziale Sicherheit bedroht. Hohe Lohn- und Gehaltsabschlüsse sind ein zentraler Beitrag zur sozialen Sicherheit. Eine offensive Lohnpolitik ist daher auch ein wichtiges Instrument gegen rechtsextreme Propaganda, FPÖ und co. GPA-djp und die AK-Wien haben zum Flüchtlingsthema einen wichtigen Antrag beschlossen. Darin heißt es: Die Reichen werden in Österreich pro Tag um 80 Millionen reicher: Fluchtverursacher und Superreiche sollen zahlen – nicht ArbeitnehmerInnen und sozial Schwache!“ Dieser Beschluss muss eine Richtlinie für die aktuellen KV-Verhandlungen sein. Aktuell kommt das Geld für die Flüchtlingsunterbringung fast zu Gänze aus den bestehenden Sozialbudgets. Mehr Geld, ein hoher Gehaltsabschuss und ausreichend Personal muss gemeinsam erkämpft werden. Damit könnten auch Zehntausende neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
> Die zurückweichende Politik der Spitzen von ÖGB, GPA-djp und vida schadet den ArbeitnehmerInnen. Wir wollen gemeinsam mit möglichst vielen Beschäftigten im privaten Sozial- & Gesundheitsbereich politischen Druck für eine kämpferische Gewerkschaftspolitik aufbauen. Aktionen und Streiks sind gerade in unserem Bereich schwer umzusetzen – internationale und österreichische Beispiele zeigen aber, dass Streiks möglich sind. Es bringt nichts, für 2016 einen Niedrigabschluss zu akzeptieren und zu hoffen, 2017 aktions- und streikfähiger zu sein.  Das „verlorene“ letzte Jahr hat gezeigt, dass uns Nichtaktivität nur weiter zurückwirft. Wir müssen gemeinsam eine Streik- und Aktionskultur aufbauen. Die aktuellen KV-Verhandlungen sind der beste Zeitpunkt damit zu beginnen bzw. an bestehenden Mobilisierungen aufzubauen!
> „Sozial aber nicht blöd“ steht für eine aktive Politik im Betrieb und in den Gewerkschaften. Wir stehen für gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen, um unsere Forderungen durchzusetzen und fordern eine Urabstimmung über die Ergebnisse der Verhandlungen für 2016. Die Unterstützung vieler KollegInnen im Betrieb bestärkt uns in dieser Haltung.
Kontakt: fb/sozialabernichtbloed * sozialabernichtbloed.blogspot.co.at
Wir sind sozial, aber nicht blöd!

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