Am 19. Jänner beginnen die Verhandlungen über den BAGS/SWÖ-Kollektivvertrag. Dabei geht es heuer aufgrund des letztjährigen Zweijahres-Abschlusses ausschließlich um das sog. „Rahmenrecht“, denn die Gehaltserhöhung ist schon paktiert – ab 1. Februar werden die Gehälter um maue 2,03% angehoben.
Dies bedeutet wieder einmal, dass die Zeiten des Reallohnverlustes weiter gehen. Eigentlich wären kräftige Lohnerhöhungen unabdingbar! Was wir tagtäglich erleben – den Anstieg der Lebenserhaltungskosten und das eklatante Nachhinken der Einkommen – wird auch im aktuellen Rechnungshofbericht drastisch untermauert. Und das gilt nicht zuletzt besonders für die Beschäftigten des Sozialbereichs – klassisch unterbezahlt und oft teilzeitbeschäftigt.
Das Rahmenrecht
Die Verhandlungen um das „Rahmenrecht“, also die im KV geregelten Arbeitsbedingungen, könnten diese Verluste zumindest noch etwas ausgleichen, wenn wirklich weitreichende Verbesserungen erkämpft werden würden. Doch alleine schon das Forderungsprogramm der Gewerkschaften hinkt hinter dem her, was notwendig wäre, und die Arbeitgeber halten dagegen mit Flexibilisierungsgelüsten und Verschlechterungsansinnen.
So fordern GPA-djp und vida bspw. zwar eine Verbesserung der Berechnung von Vordienstzeiten, jedoch nicht die dringend notwendige Anhebung des Deckels von max. 10 anrechenbaren Jahren.
Geld ist genug da…
… nur an der falschen Stelle! Internationale Studien (UBS, Wealth-X) belegen: Die Vermögen der Superreichen klettern weiter und weiter explosionsartig empor. Das Vermögen der in den Studien erfassten heimischen Superreichen stieg zuletzt überhaupt um sagenhafte 29% von 56 auf 72 Mrd. Euro. Das reichste 1 % im Land besitzt 38% des Vermögens!
Es ist längst überfällig, auf diesen – von uns erarbeiteten – Reichtum zuzugreifen und das immer kräftigere Boomen der Millionäre auf Kosten der Millionen umzukehren. Es ist – bei KV-Verhandlungen wie auch im Ringen um eine Lohnsteuerreform – höchst an der Zeit, den gewerkschaftlichen Kuschelkurs gegenüber Regierung und Kapital zu beenden und in konsequente Auseinandersetzungen um weitreichende Entlastungen der Arbeitenden zu treten!
Aktiv dafür kämpfen!
Die Beschäftigten der Sozial-branche leisten tagtäglich Bestes unter immer schwieriger werdenden Arbeitsbedingungen und unter massiv steigendem Arbeitsdruck. Und haben in den letzten Jahren gezeigt, dass betriebliche und gewerkschaftliche Kämpfe auch im Sozial- und Gesundheitsbereich sehr wohl möglich und wirksam sind. Gerade aktuell werden massive gewerkschaftliche Maßnahmen notwendig sein, um Verbesserungen zu erreichen.
Wir fordern die Gewerkschaften auf, diese Kämpfe zu organisieren und stehen all jenen tatkräftig zur Seite, die dafür aktiv werden wollen!
Gemeinsam für:
Organisierung des Kampfes für reale Gehaltserhöhungen!
Mehr Personal und mehr Ressourcen für alle Bereiche!
Sofortige Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden bei vollem Gehalt und mit Personalausgleich!
Anrechnung aller Vordienstzeiten!
Kampf gegen die Herunternivellierung durch Einreihung in zu niedrige Verwendungsgruppen!