SBER Ternitz: Nahtlos in die Arbeitslosigkeit?

Kämpferischer Widerstand tut Not!

SBER-Flugi_12.Dezember2014
KOMintern-Flugblatt, das vor dem SBER-Werk in Ternitz verteilt wurde

Den Beschäftigten der Schoeller-Bleckmann Edelstahlrohr GmbH in Ternitz (NÖ) droht mit kommenden Jahr eine gewaltige Kündigungswelle. Ein personeller Kahlschlag, der schon jetzt begonnen hat: Die ersten Dutzend Beschäftigten haben bereits den blauen Brief erhalten und stehen mit Februar auf der Straße. Dem Vernehmen nach sollen 2015 auf einen Handstreich 70 (resp. bis zu 200) Jobs dem Sparstift des Konzern-Managements zum Opfer fallen. Bis zu einem Drittel der Ternitzer Arbeitsplätze! Vielfach langjährige Mitarbeiter, denen man sich in einem Aufwasch anscheinend zu entledigen sucht.
Angeführt für diesen Kahlschlag wird eine aktuell mangelnde Auslastung, aufgrund derer der Personalstand nicht zu halten sei. Fakt ist aber, dass die wirtschaftliche Lage der Tubacex-Gruppe, deren Teil SBER ist, allem Katzengejammer entgegen geradezu herausragend ist: Mit einem Weltmarktanteil von 22% im Vorjahr, und nach Umsatz den 2. Platz einnehmend, ist die Tubacex-Gruppe hervorragend aufgestellt. Ja, in den ersten 9 Monaten dieses Jahres konnte der Konzern aufgrund der stark gesunkenen Rohstoffpreise und weiterer Expansionen den Gewinn zum Vorjahr beinahe verdoppeln, sprich: um satte 97% steigern! Entsprechend schoss denn auch der internationale Aktienkurs dieses börsennotierten Weltkonzerns über die letzten Jahre regelrecht duch die Decke. Mit prall gefüllter Konzernkasse im Rücken ging Tubacex in Italien denn auch gerade auf Einkaufstour und  verleibte sich im Wissen um die nach wie vor bestehende Stabilität des Marktes Ende Oktober den italienischen Stahlrohrerzeuger IBF ein.
Vor diesem Hintergrund anläßlich eines „konjunkturellen Schnupfens“ in Ternitz kurzerhand fast die halbe Bude dicht zu machen ist schlicht untragbar.
Zumal SBER gleichzeitig nach wie vor zum „ehest möglichen“ Eintritt nach Elektrikern, Schlossern, Produktionshelfern, Machinenbedienern,… sucht – was die parallelen Kündigungen auch juristisch anfechtbar macht.
Ein blanker Verrat der Interessen der Beschäftigten ist das Nicht-Agieren des Betriebsrats:
Angesichts dieses Wahnsinns wie Treibens von Peter van der Donk und seinesgleichen die KollegInnen nicht einmal zu informieren, sie bei „Gesprächen“ im Personalbüro im Regen stehen zu lassen, geschweige denn irgendeine Form von Widerstand gegen die Massenkündigungen zu organisieren – das ist erneut „Arbeitnehmervertretung“ á la Erich Trimmel.
Allerdings: Eine Belegschaft hat das Recht, die Einberufung einer Betriebsversammlung zu verlangen. Eine Betriebsversammlung, auf der alle Beschäftigten genauestens informiert werden, darüber kollektiv beraten und die nötigen (Kampf-)Maßnahmen festlegen können.

* Für die sofortige Einberufung einer Betriebsversammlung!
* Einleitung aller notwendigen (Kampf-) Maßnahmen!
* Verteidigen wir gemeinsam die Arbeitsplätze der SBER!

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