Dass sich der FMMGI selbst noch zur dritten KV-Runde Metall verweigerte, auch nur ein Verhandlungsangebot vorzulegen, läßt sich wahrlich nur als „Frotzelei und Pflanzerei“ bezeichnen. Und ist seitens der Gewerkschaften unabdingbar mit einer „Erhöhung der Gangart“ zu beantworten.
Wie auch schon die letzten Jahre schleudern die FMMGI-Vertreter, mit Chef-Provokateur Christian Knill als Figur an der Spitze, den Beschäftigten damit abermals den Fehdehandschuh ins Gesicht. Was sich jedoch bereits im Vorfeld der KV-Verhandlungen mit Knills Ankündigung abzeichnete: anstatt „nächtelang über einen Prozentsatz“ in den Lohn- und Gehaltsverhandlungen zu „feilschen“, lieber über den Wirtschaftsstandort paldowern zu wollen.
Der parallel vorgeschobene Katzenjammer der FMMGI-Vertreter wiederum dient lediglich dem Zweck, die Ansprüche der Arbeitenden klein zu halten. Am realen Produktivitätswachstum, der guten Auslastung und Auftragslage der Branche und ihrer weithin florierenden Gewinne vermögen auch die Zahlenkniffe der Knillche nicht zu rütteln.
So kletterten die Gewinne der Metallindustrie im Vorjahr um satte 6,1% in die Höhe. Dem entspricht auch die nach wie vor ungebrochen sprudelnden Boni wie Gewinnausschüttungen der Metallbranche an Aktionäre und Muttergesellschaften von exorbitanten 68,8% – sprich: zu mehr als zwei Dritteln.
Zeit also, nicht nur mit dem Säbel zu rasseln, sondern den Kampf auch konsequent aufzunehmen!
Vor gerade einmal fünf Jahren wurde auf Boden von Arbeitsniederlegungen und geführter Streikauseinandersetzungen noch eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 4,2% und der unteren Einkommen von 5,3% durchgesetzt. Seither dümpeln die Abschlüsse allerdings immer magerer vor sich hin.
Dergestalt werden sich auch die für heuer als Kampfziel ausgegebenen +3%, nicht ohne die Gangart – in Mobilisierung und Einbeziehung der Beschäftigten – tatsächlich zu verschärfen, durchsetzen lassen.
Entgegen ihrer zur Schau gestellten Gelassenheit, zittern die Unternehmervertreter in Wirklichkeit davor, die Bänder und Maschinen könnten ernstlich still stehen und die Lieferverpflichtungen der vielfach Just In Time produzierenden und vertragsgebundenen Industriebranche nicht eingehalten werden.
Die anvisierte Lohnerhöhung, eine Arbeitszeitverkürzung und Verbesserungen im Rahmenrecht, sind denn auch keine Frage bloßer wechselseitiger Rechenbeispiele, sondern eine Frage des gewerkschaftlichen Kampfes.
Eines Kampfes ohne faule Kompromisse und falsche Kuhhandel – wie etwa des lancierten Abtausches der geforderten Lohnerhöhung gegen ein Entgegenkommen bei der Freizeitoption.