Nein zum 12-Stunden-Tag!

untitled1885 wurde der 12-Stunden-Tag unter Kaiser Franz Joseph wegen seiner gesundheitsschädigenden Auswirkungen in seinerzeitiger Form in Fabriken abgeschafft. 2014 hält der 12-Stunden-Arbeitstag unter SPÖ-geführter Regierung in neuer Form wieder Einzug.
Die Windungen und Verrenkungen von AK- und ÖGB-Führung aufgrund des berechtigten Aufschreis im Lande nehmen immer groteskere Züge an.
Im letzten Herbst noch durch die Kampfbereitschaft der Metaller abgewehrt und von den ÖGB- und AK-Spitzen als großer Erfolg gegen den dreisten Vorstoß der Metallindustrie gefeiert, wurde der 12-Stunden-Tag kurz darauf im Rot-Schwarzen Regierungsübereinkommen in neuer Form paktiert. Und wird nun unter Federführung der „Sozial“partner auf Schiene gebracht.
Foglar (ÖGB), Kaske (AK) & Co. versuchen mit dem „Argument“, dass der 12-Stundentag nicht „generell“ eingeführt werde – sondern eh nur „unter ganz bestimmten Bedingungen“ – zu beschwichtigen. Diese Gleitzeit-Bedingungen betreffen  in Österreich jedoch hunderttausende Beschäftigte, und wir wissen, dass in der Realität die groß gepriesene „Selbstbestimmung“ über die Arbeitszeit oftmals nicht gegeben ist. Den klassischen „Nine-to-Five-Schreibtischjob“, in dem der Beschäftigte selber bestimmt wann er kommt und geht, was wann erledigt wird und es egal ist ob mal was zwei Tage liegen bleibt gibt es für immer weniger Menschen. In Wirklichkeit wird immer mehr Verantwortung und Arbeit auf den Einzelnen übergestülpt und damit Personal eingespart.
Dass dann auch noch von der FSG-Spitze das Argument vorgeschoben wird, diese Neuregelung läge im Interesse der Beschäftigten, ist an Zynismus kaum zu überbieten. Eine 4-Tage-Woche und damit ein längerer Freizeitblock sollen ermöglicht werden –  aber das wäre auch jetzt schon längst möglich! Wer nachrechnet, weiß: 4 mal 10 Stunden ergeben nun mal schon die gesetzliche Wochenarbeitszeit von 40 Stunden. Eine Ausweitung der Stunden ist daher gar nicht notwendig!
Dass Beschäftigte aufgrund der massiven Intensivierung des Arbeitslebens danach lechzen, längere Freizeitblöcke zu bekommen und damit endlich mal abschalten zu können, ist mehr als nur berechtigt. Die korrekte Antwort darauf wäre jedoch, endlich die in Schubladen abgelegte Forderung nach genereller Arbeitszeitverkürzung endlich zu erkämpfen – und nicht in einem „sozialpartner“schaftlichen Kuhhandel die Gesundheit der Beschäftigten zu verkaufen. Denn dass überlange Arbeitstage sich massiv gesundheitlich negativ auswirken, wurde schon in dutzenden Studien – meist im Auftrag von AK und Gewerkschaften selbst! – nachgewiesen.
Wir wissen gleichfalls: Wo es den Unternehmern ermöglicht wird schon mal einen Fuß in die Tür zu setzen, lässt der zweite Schritt nicht lange auf sich warten!

Wir wollen unsere Gesundheit und unsere Rechte nicht in schalen Kompromissen verkaufen lassen!
Nein zu diesem schmählichen Deal von FSG- und SPÖ-Spitzen!
Arbeitszeitverkürzung statt Flexibilisierung!
6 Wochen Urlaub für alle!

Das KOMintern-Flugblatt „Nein zum 12-Stunden-Tag!“

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