Metaller-KV: Kämpferischer Kurswechsel Jetzt!

Mit einem saloppen Machtspruch des Wirtschaftsministers im Anschluss an ein Treffen mit FMMI-Vertretern wurde die längst überfällige Neuregelung der 6. Urlaubswoche schnurstracks vom Tisch gefegt – und auch seitens des Sozialministers vorerst einfach abgehakt.  KOMintern-Flugi_Metall-KV_2015_A5

So beginnt denn auch die erste KV-Verhandlungsrunde Metall mit einer politischen Niederlage der Gewerkschaften.
Die Rechnung der als Rammbock der österreichischen Unternehmerverände fungierenden FMMI-Vertreter ist damit voll aufgegangen. Die Industrie setzte sich, gegen die Einstimmung der rund 2.000 Betriebsräte auf einen Kampf um die 6. Urlaubswoche auf der Betriebsrätekonferenz, glatt durch – und kehrt mit diesem Schurkenakt im Rücken wieder „an den Verhandlungstisch zurück“.
Dabei entbehrt das alljährlich zu den KV-Runden angestimmte Gejeiere der Metallindustrie über vermeintlich „ruinöse Kosten“,  einer „fehlenden Wettbewerbsfähigkeit“, „Standortgefahr“ und „Profitkrise“ jeder  Grundlage. Denn entgegen dem damit suggerierten, wie auch von den Medien gemalten, düsteren Eindruck, entwickelt sich die österreichische Industrie im internationalen Vergleich äußerst stabil und passabel.
Das Produktionsvolumen der heimischen Industrie lag im Frühjahr um knapp +10% über dem Vergleichsjahr 2010. Und damit gleichauf zur Produktion der allgegenwärtig als „Gelobtes Industriemusterland“ herangezogenen Exportwalze Deutschland. Während die Industrieproduktion der Euro-Zone seit 2010 im Schnitt  bei einem Wachstum von läppischen +2% zum Vergleichsjahr vor sich hindümpelt.
Das gleiche belegt auch eine kürzlich erstellte Betriebsumfrage in der Metallindustrie. Die Auslastung und Auftragslage der Branche wird darin in über 70%  der Betriebe als „sehr gut“ angegeben, in  bestimmten Bereichen und Sparten sogar als „sensationell gut“.
Dem entspricht auch die nach wie vor ungebrochen sprudelnde Gewinnausschüttung der Metallbranche an die Aktionäre bzw. Muttergesellschaften in der Höhe von 1,8 Mrd Euro.
Und auch die Konjunktur zieht parallel wieder an. Das heimische Wirtschaftswachstum wird sich den aktuellen WIFO/IHS-Prognosen zufolge  2016 verdoppeln. Mit ihm wird im kommenden Jahr allerdings auch die Inflationsrate wieder auf prognostizierte 1,8% hinaufklettern.
Würde sich vor diesem Hintergrund demnächst auch noch der langanhaltende Investitionsrückstau der heimischen und EU-Unternehmen auflösen, nähmen Produktion und Konjunktur noch zusätzlich Fahrt auf.
Die Konzern- und Betriebskassen sind entgegen dem Katzenjammer gut gefüllt und klingeln kräftig weiter. Zeit also, das Ruder nochmals herumzureissen:
Für einen kämpferischen  Kurswechsel, hin zu einer neuen Primärverteilung über entsprechende Lohnabschlüsse, echte Arbeitszeitverkürzung und Verbesserungen im Rahmenrecht!

  • Für mind. plus 5% auf die Stufen A – D / für mind. plus 4,5% ab Stufe E
  • Für die volle Anrechnung der Karenzzeiten
  • Für echte Arbeitszeitverkürzung statt Abtausch durch „Freizeitoption“
  • 6. Urlaubswoche für alle

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