Nein zum Personalkahlschlag bei Voith!
Liebe Kollegen,
liebe Kolleginnen;
liebe Voith‘ler!
Wir alle wissen, Euch droht eine gewaltige Kündigungswelle, ein personalpolitischer Kahlschlag. Über ein Drittel der St. Pöltner Arbeitsplätze, vielfach langjähriger Mitarbeiter, soll auf handstreichartige Weisung kurzerhand gestrichen werden, 290 Jobs der Papiersparte bis September 2014 dem Voith-Sparstift zum Opfer fallen. Und das, obwohl der traditionsreiche Standort St. Pölten, wesentliches Standbein der Voith, kontinuierlich die Jahre hindurch hohe Erträge erwirtschaftet (und mit 271 Mio. Euro Vorjahresumsatz den Vorletztjährigen nochmals um 8,4% übertreffend), und Eurer Hände Arbeit tagein, tagaus der Eigentümerfamilie satte Gewinne beschert und dafür gesorgt hat, dass auch die Taschen der Vorstände und Aufsichtsräte bestens gefüllt sind.
Einst mehr als 3.000 Arbeitnehmer zählend, würde Voith mit dem vorgesehen Personalkahlschlag nicht nur auf ein kaum mehr ausnehmend zu nennendes Durchschnittswerk der Region, knapp (noch) 500 bis 600 Beschäftigter, zusammenschrumpfen, sondern steht, mit den Betriebsräten Hans-Joachim Haiderer und Alfred Tatschl d´accord gehend, auf Perspektive zu „(be)fürchten, dass der Standort überhaupt geschlossen werden soll“.
Wie gering bewertet der Standort und seine NÖ-Nebenstandorte der nach wie vor im Familienbesitz der Familie Voith gehaltenen Holding, dem Aufsichtsrat und Vorstand in ihrer globalen Konzernstrategie sind, zeigt nicht nur deren Zusageverweigerung einer Beschäftigungs- und Standort-Garantie, sondern nicht minder eindringlich, der ganze Kontext des drohenden Massenrauswurfs.
Der Konzern, so verlautet es aus dessen Machtzentrale über Voith-Papier-Chef Hans Peter Sollinger, reagiere damit auf Absatzrückgänge bei grafischen Papiermaschinen durch die zunehmende Digitalisierung. Demgegenüber liegt der Produktionsschwerpunkt des Werks St. Pölten bekanntlich jedoch vielmehr im sich durchaus stabil entwickelnden Bereich „Karton und Verpackung“, das jetzt augenscheinlichst für das Missmanagement und die Konsolidierung bluten soll. Dass es seit der Reorganisierung 2009 am Standort St. Pölten bei Voith Paper keine eigene Geschäftsführung mehr gibt, spricht in diesem Zusammenhang ebenso Bände, wie die Kaltschnäuzigkeit mit der die Konzern-Oberen wohl den im Vorjahr getroffenen „Interessenausgleich“ brechen.
Allerdings: So selbstredend es nötig ist, auf die Einhaltung des im Vorjahr ausgehandelten „Interessenausgleichs“ über das laufende Geschäftsjahr hinaus, oder die Aufrechterhaltung des Standorts in St. Pölten als Kompetenzzentrum für Walzenfertigung bis Mai 2015 bzw. der Firmenbereiche „Projektierung, Planung und Konstruktion“ zu pochen: Den (Produktions-)Standort in seiner bisherigen Form wird dies nicht retten.
Jede einzelne Kündigung ist eine zuviel!
Die Voith, ein Globalplayer mit 43.000 Beschäftigten und einem Qualitätsnamen von Weltruf, zeichnet sich – allen Dramatisierungen aus der Konzernzentrale entgegen – ungebrochen durch eine exzellente Eigenkapitalausstattung wie Eigenkapitalrendite aus. Allein 2011/12 erzielte das Unternehmen bei einem Umsatz 5,7 Mrd. Euro satte 114 Mio. Euro Gewinn!
Der aktuelle Katzenjammer dient somit lediglich dem Zweck, im Zeichen der Raffgier nach Profitmaximierung eure Arbeits- und Lebensgrundlage der Profitlogik zu opfern.
Verteidigen wir gemeinsam die Arbeitsplätze bei Voith NÖ – in massiver kämpferischer Auseinandersetzung und breiter Solidarität!
Klassenkampf macht´s möglich!
Kommunistische Gewerkschaftsinitiative – International (KOMintern)
Voith-Flugblatt zum downloaden und ausdrucken (pdf)