Rund 800 Teilnehmer fanden sich heute, Montag, um 17 Uhr zum Protest gegen rechte Gewalt anlässlich der gestrigen Nazi-Attacke auf das Lokal des migrantischen Kulturvereins ATIGF am Viktor-Adler-Platz ein. Zahlreiche Organisationen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen bekundeten dabei ihre Solidarität mit ATIGF und KOMintern, die gestern von rund 40 Nazi-Schlägern im 10. Wiener Gemeindebezirk angegriffen wurden.
Unter den RednerInnen befand sich auch die grüne Nationalratsabgeordnete Alev Korun, die den politischen Hintergrund des Übergriffs unterstrich. Weiters kamen Solidaritätsbekundungen von unterschiedlichen linken und migrantischen Vereinen sowie von der Bezirksvorsteherin des 9. Bezirks.
Unter den TeilnehmerInnen befand sich auch jenes KOMintern-Vorstandsmitglied, das bei dem Nazi-Angriff verletzt wurde. Er sprach von einer „organisierten Aktion krimineller Rechtsextremisten“ und warf der Exekutive vor, dass „niemand auf die geschaut hat. Diese neue politische Qualität tut weh!“, so Rudolf F.
Selma Schacht, Wiener Arbeiterkammerrätin von KOMintern betonte in ihrer Rede, dass „der antifaschistische Kampf untrennbar verbunden ist mit dem Kampf gegen Sozialabbau und Entdemokratisierung sowie den gemeinsamen Aktionen und gewerkschaftlichen Kämpfen für gleiche Rechte aller Menschen, egal woher sie kommen.“
In dieselbe Richtung argumentierte auch Otto Bruckner, Vorsitzender der Partei der Arbeit (PdA), die Teil des gewerkschaftlichen Bündnisses KOMintern ist: „Es genügt nicht antifaschistische Sonntagsreden zu halten, sondern der beste Antifaschismus besteht in einer grundlegenden Änderung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse; aktuell sind 330.000 Menschen in Österreich ohne Arbeit und eine Million leben unter der Armutsgrenze. Dies ist der Humus für das Gedeihen rechtsradikaler Demagogie.“
Die Kundgebung wurde um 18.15 Uhr beendet, im Anschluss daran fand im gestern attackierten Vereinslokal eine Beratung über weitere Aktionen statt.
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