Vor genau 150 Jahren, am 12. April 1867 übergab Karl Marx das Manuskript „Das Kapital. Kritik der Politischen Ökonomie“ Band I persönlich seinem Verleger.
Auf Ratschlag Friedrich Engels’ zunächst als erstem von drei Bänden, anstatt als ganzes Werk, welches Marxens geistige Anstrengung bis in seine letzten Lebensjahre erforderte.
Am 14. September desselben Jahres erschienen die ersten 1000 Exemplare der Epoche machenden Arbeit, in welcher Marx nicht nur den Ausbeutungs- und Funktionszusammenhang des Kapitalismus wissenschaftlich freilegte, sondern zugleich die geschichtliche Vergänglichkeit der kapitalistischen Gesellschaftsformation nachwies und die Rolle der Arbeiterklasse als historischem Träger und Schöpfer höher gestalteter gesellschaftlicher Verhältnisse nochmals vertieft begründete. Mag uns ob des widersprüchlich-dialektischen Verlaufs der Geschichte heute auch ein konteroffensiver kapitalistisch-imperialistischer Wind ins Gesicht wehen. An den unhintergehbaren Erkenntnissen des „Kapitals“ vermögen auch politische Konjunkturen nicht zu rütteln. Im Gegenteil. Ein nüchterner Blick auf die Verhältnisse, politische und globale Lage verdeutlicht nur die ungebrochene Aktualität und Bedeutung der im „Kapital“ niedergelegten Stufe menschlicher Erkenntnis. Denn, wie Marx in einer Fußnote seines Hauptwerks heraushob:
„Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit … Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens.“