Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen steht im Zeichen des weltweiten Kampfs gegen Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegen Frauen und Mädchen.
Vom Feminizid der Mörderbanden des „IS“, über Massenvergewaltigungen in Indien, die (Genital-)Verstümmelungen in anderen Regionen, massenhaften Verschleppungen und Zwangsverheiratungen, Verkauf als Sexsklavinnen, absichtlichen Schändungen, über den allerorts grassierenden Frauenhandel, zu den Misshandlungen, häuslichen Gewaltexzessen und Vergewaltigungen in Österreich zieht sich diese Gewalt.
Mit „#MeToo“ rückte dabei zugleich auch die „gesellschaftliche Mitte“ und das den Alltag bestimmende, „westliche“ patriarchale System wieder stärker in den Fokus. Jede dritte Frau EU-Europas erleidet so seit dem 15. Lebensjahr körperliche bzw. sexuelle Gewalt. Und die Dunkelziffer von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz, Misshandlungen und Gewalt ragen noch um vieles über die offiziell benannten 62 Mio. Frauen in der EU hinaus.
Noch unberücksichtigt der versteckteren Formen körperlicher, sexueller und psychischer Übergriffe in Partnerschaften, Familien, diversen gesellschaftlichen Bereichen und des Staates. Bis hinein in die Sprache wie der Verfasstheit von Gesprächen und Diskursen, bis hin zur patriarchalen „Vergewaltigung des Bewusstseins“. In offenen Agressionshandlungen, subtileren Formen personaler sowie struktureller Gewalt gegen Frauen – sie misshandelnd in der Entfaltung ihrer Fähigkeiten, Entwicklungschancen und Willensäußerungen behindernd.
Und gerade dieser Tage drang die Brachialität der österreichischen Verhältnisse nochmals deutlich in ein breiteres Bewusstsein. Täglich ist eine von fünf Frauen brutaler Gewalt ausgesetzt. Die Zahl der Morde und Mordversuche an Frauen steigt seit Jahren stetig an. Und sogar einzigartig im EU-Vergleich: nur in Österreich werden mehr Frauen als Männer umgebracht.
In letzter Instanz wurzelt all dies in der „doppelten Unterdrückung“ der Frau im herrschenden Gesellschaftssystem, in ihrer sozialen Existenz dem Kapitalverhältnis unterworfen zu sein und als Frauen zugleich patriarchaler Machtausübung zu unterliegen. Eine Unterdrückung, die sich zugleich in der eklatanten sozialökonomischen Diskriminierung der arbeitenden Frauen manifestiert.
Für eine umfassende Emanzipation bedarf es denn auch des Kampfs gegen jegliche Form von Gewalt an Frauen, sowie gesellschaftlichen Durchsetzung der Gleichheit, sprich ebenso: einer Überwindung von Lohndiskriminierung, Geschlechterstereotypen, Doppelbelastung und aller sozial-ökonomischen Benachteiligungen und Ausgrenzungen – in letzter Instanz also des Kapitalismus.
- KOMintern fordert:
- Kampf der Gewalt gegen Frauen!
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!
- Für wirksame Gesetze gegen Sexismus, geschlechter- und herkunftsspezifische Diskriminierung & Unterdrückung im Alltag und in der Arbeitswelt!
- Für ausreichende Finanzierung von Interventionsstellen, Hilfseinrichtungen, Frauenhäusern!
- Für eine kämpferische, aktive internationale Solidarität!