Metall: Es muss scheppern!

es muss scheppernReallohnverluste bei den Metallern und zugleich im österreichischem „Leit-“KV? Dieses „Angebot“ der Unternehmer ist eine  erneute blanke Kampfansage von Oben!
Den Lohnverhandlungen anstatt der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten 12 Monate im Land von 1,7%, in einer geradezu grotesken Argumentationslinie (erstmalig) einen EU-Schnitt von 0,5% zugrunde legen zu wollen, um die Ist-Lohnerhöhungen unter die Inflationsrate zu drücken – Verluste in der Höhe  von hunderten Euro im Jahr! – ist ein völlig inakzeptabler Affront.
Und das haarsträubende Ansinnen der FMMI-Vertreter die Mindestlöhne nicht anheben zu wollen, ist ein gleichermaßen inakzeptabler Frontalangriff, der zudem gerade jene Beschäftigten mit den niedrigsten Einkommen träfe. Dabei hatte das einkommenschwächste Viertel der Arbeitenden im Land die letzten Jahre zugleich die dramatischsten Reallohneinbußen zu verzeichnen und gehen gerade auch im Metallbereich die „Überzahlungen“ drastisch zurück!

„Es muss schon ordentlich scheppern im Geldbörsel“ – wie Pro-GE-Chefverhandler Wimmer zur heurigen KV-Runde zurecht bemerkte. Und in der Tat: nach Jahren des Reallohnverlustes sind kräftige Lohnerhöhungen unabdingbar.
Wie die Lohnentwicklungen der letzten Jahre wirklich im Argen liegen, davon zeugen selbst die Stellungnahmen der finanzkapitalistischen Zentralinstitute. So plädierten IWF, EZB  und Deutsche Bundesbank aufgrund des immer stärkeren Verfalls der Löhne und Gehälter und der dadurch absaufenden Binnennachfrage mittlerweile etwa für Deutschland bereits ihrerseits für Lohnerhöhungen von 3% – 3,25%!
Umgelegt auf Österreich – mit sowohl höheren Arbeitsproduktivitätssteigerungen wie auch höherer Inflation – würde dies bedeuten, dass Lohn- und Gehaltsabschlüsse unter 4% – 4,5% sogar seitens der finanzkapitalistischen Zentralinstitute als unzureichend erscheinen. Um wie viel mehr aus Perspektive der Arbeitenden – nicht zuletzt der NiedrigverdienerInnen!
Daher fordert KOMintern denn auch: Keine Lohn- und Gehaltsabschlüsse unter diesem Minimum! Ganz im Gegenteil: für kräftige Lohn- und Gehaltserhöhungen weit darüber hinaus!
Die operative Ertragslage Metall ist, trotz teilweisen Gewinnrückgangs, für den Großteil der Unternehmen nach wie vor recht ordentlich. Die durchschnittliche Ebit-Quote liegt in der Metallbranche denn auch bei 5,7%, jedes fünfte Unternehmen weist mit zweistelliger Ebit-Quote sogar eine „ausgezeichnete Ertragslage“ auf. Die Eigenkapitalausstattung der Metallindustrie verbesserte sich parallel auf fast 38% im Schnitt. Das Gejeiere einer „Profitkrise“ und von „Standortgefahr“ stellt mithin nicht mehr als ein Zünden von Nebelkerzen dar. Nebelkerzen, die zugleich verschleiern sollen, dass mit exorbitanten 66% nach wie vor 2/3 des erarbeiteten Gewinns an die Aktionäre bzw. in die Muttergesellschaften sprudelt.
Ja: Es muss dies KV-Runde schon ordentlich scheppern im Geldbörsl – und nun auch in den KV-Auseinandersetzungen!
Jetzt: konsequente Kampfmaßnahmen einleiten!
KOMintern fordert:

  • Kein Lohn- und Gehaltsabschluss unter 4,5% !
  • Keine Verschlechterung bei den Vorrückungen!
  • Generelle Arbeitszeitverkürzung statt Lohn- & Gehaltsabtausch für Freizeitoption und Arbeitszeitflexibilisierung!
  • Keine Ausdehnung der KV-Abschlüsse über mehrere Jahre!
  • Wiederherstellung der KV-Verhandlungsgemeinschaft!

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