KV-Runde Metall – wann wenn nicht jetzt!

Die offiziell ausgewiesene Inflation ist übers Jahr auf 1,8% empor geklettert, der für das reale Alltagsleben der Arbeiterhaushalte viel aussagekräftigere Mikrowarenkorb (der die Preisentwicklung der Güter des täglichen Bedarfs misst) weist aktuell sogar einen Preisanstieg um 4,1% aus. Zieht man überdies noch die regelrechte Preisexplosion bei günstigen Lebens- und Reinigungsmitteln mit einer Teuerung um knapp 12% hinzu, wird klar, warum über die Hälfte der österreichischen ArbeitnehmerInnen jüngst angaben mit ihrem Einkommen „nicht oder gerade noch“ über die Runden zu kommen.

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Wir sagen: Zeit wird´s, endlich für einen ordentlichen KV-Abschluss zu kämpfen! (Grafik:Pro-Ge)

Demgegenüber floriert nach überwundenem Dahindümpeln die Industrie wie schon lange nicht mehr. Die Auftragsbücher der Metallindustrie sind propenvoll, der österreichische Exportmotor brummt mit einem Branchenplus von rund +12% wieder auf vollen Touren, und die Produktivität ist parallel dazu um sage und schreibe 5,7% angestiegen.
In der Tat: „Zeit ist’s“! Nach Jahren katastrophaler KV-Runden muss es sonach heuer „schon rascheln im Geldbörsel“, wie Pro-GE Chefverhandler Rainer Wimmer unlängst vollmundig versprach. Und sollten sich die Unternehmer-Vertreter dagegen quer legen, muss es seitens der Gewerkschaften überhaupt ordentlich scheppern!

Wann wenn nicht jetzt!
Die Konjunktur hat nach Jahren des Dahindümpelns wieder kräftig angezogen, die Industrieproduktion ist seit letztem Herbst robust angesprungen und die Wirtschaftsdaten der Metallbranche sind ausgezeichnet.
Gewinne im Höhenflug

Die Metall-Gewinne  sprudeln, die Renditen auf das eingesetzte Kapital liegen auf herausragenden Höhen und die Boni wie Gewinnausschüttungen an Aktionäre und Muttergesellschaften  pendeln ungebrochen bei exorbitanten zwei Dritteln der Erlöse.
Entsprechend vermeldete das Flaggschiff der heimischen Stahlindustrie, die Voestalpine,  mit einer Gewinnsteigerung um 96,2% denn auch gerade „eines der besten Quartale seit dem Bestehen des Voestalpine-Konzerns“ – wie Konzernchef Wolfgang Eder zufrieden kundgab.

Stabiles Umfeld

Parallel haben sich die Stahlpreise auf breiter Front erholt und zieht die Nachfrage nach Stahlprodukten weiter an: Insbesondere nach Spezialstählen und hochtechnologischen Qualitätsprodukten. Beide zugleich ein Charakteristikum der österreichischen Stahl-industrie, die vorrangig aus Spezialunternehmen auf dieser Basis besteht. Viele von ihnen sind sogar Weltmarktführer. Und auch der österreichische Exportmotor brummt wieder auf vollen Touren. So schnellte der Exportzuwachs alleine im ersten Halbjahr um + 8,1% empor, in der Branche sogar um rund 12%. Und WKÖ-Präsident Leitl ist zuversichtlich, dass der österreichischen Industrie mit Jahresende  „ein neues ‚Alltime-high‘ bei den Ausfuhren“ bevorsteht.

Hochstimmung in den Konzernzentralen

Dementsprechend optimistisch blickt die Stahlindustrie in die Zukunft. Ein Optimismus und eine Hochstimmung der Manager und Industriekapitäne, die sich nicht zuletzt auch im gegenwärtigen Geschäftsklimaindex niederschlagen. Dieser Index mißt anhand einer regelmäßigen Befragung der Unternehmer zu ihrer Geschäftslage sowie ihren Geschäftserwartungen der nächsten Monate die Entwicklungs-Prognose der Unternehmen. Und deren Stimmung ist im Höhenflug.
Wann wenn nicht jetzt: Nach Jahren stagnierender Reallöhne und Dammbrüchen im Rahmenrecht ist es nun ultimativ an der Zeit für eine Kehrtwende und einen kämpferischen Kurswechsel in der KV-Politik!

  • Mind. plus 6% auf alle KV- und IST-Löhne&Gehälter!
  • Eine Mindesterhöhung von 150,- Euro in den Stufen A bis C!
  • Erhöhung der Schichtzulagen!
  • Die 6. Urlaubswoche für alle!
  • Echte Arbeitszeitverkürzung statt Abtausch durch „Freizeitoption“!
  • Her mit der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich – als 1. Schritt einer weitreichenden AZV!

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