„Es muss schon ordentlich scheppern im Geldbörsel“ – so Pro-GE-Chefverhandler Rainer Wimmer unlängst zur heurigen KV-Runde Metall. Und in der Tat: nach Jahren des Reallohnverlustes sind kräftige Lohnerhöhungen unabdingbar.
Und dahingehend vermag auch die aktuelle „Lohnsteuer runter!“- Kampagne des ÖGB keine Ausflucht bieten. Denn wie viel die Steuern von den Lohn- und Gehaltserhöhungen auffressen ist nur eine Seite der Medaille – wie hoch der Anteil der Einkommen am Mehrwert und Profit der Unternehmen ausfällt, die andere. Und der Kampf darum ist entgegen dem Märchen der „guten Lohn- und Gehaltserhöhungen“ der letzten Jahre endlich mit einer offensiven Lohnpolitik in Angriff zu nehmen!
Wie die Lohnentwicklungen der letzten Jahre wirklich im Argen liegen, davon zeugen mittlerweile selbst die Stellungnahmen der finanzkapitalistischen Zentralinstitute. So plädierten IWF (Int. Währungsfonds), EZB (Europ. Zentralbank) und die Deutsche Bundesbank aufgrund des immer stärkeren Verfalls der Löhne und Gehälter und der dadurch absaufenden Binnennachfrage mittlerweile etwa für Deutschland bereits ihrerseits für Lohnerhöhungen von 3% – 3,25%!
Umgelegt auf Österreich – mit sowohl höheren Arbeitsproduktivitätssteigerungen wie auch höherer Inflation – würde dies bedeuten, dass Lohn- und Gehaltsabschlüsse unter 4% – 4,5% sogar seitens der finanzkapitalistischen Zentralinstitute als unzureichend erscheinen. Um wie viel mehr aus Perspektive der Arbeitenden – nicht zuletzt der NiedrigverdienerInnen!
Daher fordert KOMintern denn auch: Keine Lohn- und Gehaltsabschlüsse unter diesem Minimum! Ganz im Gegenteil: für kräftige Lohn- und Gehaltserhöhungen weit darüber hinaus!
Zumal sich heuer, da die Arbeitszeitangriffe des Vorjahres etwas abgeflaut und nach Übereinkommen diesen Herbst nicht mit der Lohnrunde verknüpft sind, die KV-Runde Metall vorrangig um die Löhne und Gehälter dreht.
Daran vermag auch das alljährlich Katzengejammer der Metallindustrie, dieser Tage bis zu einem vermeintlichen „Ende des Produktionsstandorts Österreich“ dramatisiert, nichts zu ändern. Die operative Ertragslage ist, trotz teilweisen Gewinnrückgangs, für den Großteil der Unternehmen nach wie vor recht ordentlich. Die durchschnittliche Ebit-Quote liegt in der Metallbranche denn auch bei 5,7%, jedes fünfte Unternehmen weist mit zweistelliger Ebit-Quote sogar eine „ausgezeichnete Ertragslage“ auf. Die Eigenkapitalausstattung der Metallindustrie verbesserte sich parallel auf fast 38% im Schnitt. Das Gejeiere einer „Profitkrise“ und von „Standortgefahr“ stellt mithin nicht mehr als ein Zünden von Nebelkerzen dar. Nebelkerzen, die zugleich verschleiern sollen, dass mit exorbitanten 66% nach wie vor 2/3 des erarbeiteten Gewinns an die Aktionäre bzw. in die Muttergesellschaften sprudelt.
Ja: Es muss diese KV-Runde schon ordentlich scheppern im Geldbörsl – und wenn notwendig auch in den KV-Auseinandersetzungen!
KOMintern fordert:
- Kein Lohn- und Gehaltsabschluss unter 4,5% !
- Generelle Arbeitszeitverkürzung statt Lohn- & Gehaltsabtausch für Freizeitoption und Arbeitszeitflexibilisierung!
- Keine Ausdehnung der KV-Abschlüsse über mehrere Jahre!
- Wiederherstellung der KV-Verhandlungsgemeinschaft!