Whatever ist takes – was immer auch nötig ist!
Seit November 2012 stehen die Fast-Food-Beschäftigten in den USA landesweit im Kampf um die Anhebung ihrer Hungerlöhne sowie um die Anerkennung ihrer gewerkschaftlichen Organisierung.
Ob nun McDonalds, Burger King, Wendy´s, KFC, ….. – vergangene Woche setzten sie in ihrem Arbeitskampf ein abermals deutliches Signal: In über 150 Städten wurden die Fast-Food-Filialen bestreikt, um ihre Forderung nach einem Mindestlohn von 15 Dollar (11, 60 Euro) durchzusetzen (von welchen im US-System aber die davon selbst zu bezahlenden Sozialversicherungen zu berappen sind).
Und in der Tat, resümiert dieser Tage sogar das „Wirtschaftsblatt“: „Der Frust ist nachvollziehbar, in keiner anderen Branche klafft die Lohnschere soweit auseinander wie im Fast-Food-Geschäft. Laut Studien verdienen die Chefs dort mehr als tausendmal so viel wie die durchschnittlichen Angestellten.
Während die CEOs ihre Gehälter seit der Jahrtausendwende mehr als vervierfachen konnten und pro Jahr im Schnitt 23,8 Millionen Dollar (18,29 Mio. Euro) einstreichen, bieten sie ihren einfachen Angestellten die am schlechtesten bezahlten Jobs der ganzen US-Wirtschaft.“
Laut einer Studie der kalifornischen Universität Berkeley sind über 50% (!) der Vollzeitangestellten in Fast-Food-Ketten auf zumindest eine der staatlichen Sozialhilfen angewiesen, um mit ihren Familien über die Runden zu kommen. Ein eklatanter Teil davon ausgerechnet in Form von Essensmarken…. In noch stärkerem Ausmaß gilt dies für das Gros der Teilzeitbeschäftigten.
Ein Umstand, der die sozialen und ökonomischen Verhältnisse des „american way of (capitalistic) life“ bitter vor Augen führt. Der OECD, in einem 22-Länder-Vergleich, zufolge verdienen die NiedriglohnarbeiterInnen in den USA am wenigsten.
Die justizielle Antwort auf den landesweiten Aktionstag der Fast-Food-Worker waren hunderte Festnahmen quer durch die Bundesstaaten – in New York beispielsweise 19 Menschen vor einem McDonalds, insgesamt zählten die Organisatoren 436 in Handschellen abgeführte Streikende. „Das sind Menschen, die hart arbeiten, und trotzdem nicht ohne Staatshilfe leben können“, so ein empörter Beobachter.
Diese Sympathie und Solidarität ist mitnichten ein Einzelfall: in mehreren Städten bekamen die Streikenden auch Unterstützung von Menschen aus anderen, ebenfalls schlecht bezahlten Bereichen – allen voran von Beschäftigten des Heimpflegebereichs, ein auch in den USA heftiger Wachstumsbereich in dem private Firmen sich weder um Patienten noch Personal größere Gedanken machen.
Dies stimmt trotz der Repressionen hoffnungsvoll, dass die Beschäftigten ihre Forderungen letztlich durchzusetzen vermögen. Die Fast-Food-ArbeiterInnen sind jedenfalls zutiefst entschlossen, ihren Kampf fortzuführen.
Solidarität mit „Fight for 15“!
Streikhomepage: http://strikefastfood.org/
Bericht (mit zahlreichen Fotos) in der Huffington Post