Pierer fährt KTM in den Graben – und lässt die Beschäftigten dafür zahlen

Der Zweirad-Hersteller KTM wird aus Proftigründen in die Krise geführt: Bisher sind in dem Kalenderjahr bereits 700 Mitarbeiter:innen des Unternehmens gekündigt wurden. Nun sollen weitere 300 Stellen abgebaut und zusätzlich die Produktion für 2 Monate pausiert werden. Während der Produktionspause wurde eine Wochenarbeitszeit von 30 Stunden festgelegt – mit entsprechenden Gehaltsverlusten für die verbleibenden Beschäftigten.

Das Zurückfahren der Produktion ist laut KTM eine Reaktion auf die hohen Lagerbestände aufgrund eingebrochener Nachfrage. Doch trotz sinkender Nachfrage war immer genug Geld da um die Dividenden an die Aktionäre auszuzahlen. Am Meisten profitierte davon KTM-Chef Pierer, der sich selbst Gewinne in Millionenhöhe ausschüttete, anstatt sie in sein Unternehmen zu investieren. Zum Teil waren diese Gewinne auch von der Allgemeinheit finanziert. Mehr als 11 Millionen Euro bekam KTM als Subventionen, auch wenn KTM damals eigentlich genug Gewinne gemacht hat. Doch wer mehr als 430.000 Euro an die ÖVP spendet, darf wohl solche Dankbarkeit erwarten. Auch wenn für die Gelder, die zurückgeflossen sind, freilich die Steuerzahler:innen aufkommen und nicht die ÖVP.

Derweilen ist von den Gewerkschaften nur Schweigen zu vernehmen. Ob das mit den gerade laufenden Koalitionsverhandlungen zu tun hat, in denen man die ÖVP nicht verschrecken mag, sei mal dahingestellt. Jedenfalls ist es sogar für den handzahmen ÖGB ein Novum, sich nicht einmal dazu zu äußern. Als KOMintern fordern wir die Gewerkschaften auf ihrer Rolle gerecht zu werden und aktiv um jeden Arbeitsplatz zu kämpfen!

Es ist ein immer wiederkehrendes Muster im Kapitalismus. Gewinne und auch öffentliche Förderungen werden für die Profite von wenigen verwendet und die Verluste haben die Beschäftigten zu tragen. In dem Fall ist es klar das KTM-Management, das versäumt hat die Gewinne ins Unternehmen zu investieren, anstatt in ihre eigenen Taschen zu stecken und damit die Verantwortung für die Krise trägt. Doch die Risiken und Folgen tragen die Arbeiter und die Allgemeinheit und niemals die Kapitalisten selbst.

In der auch verfilmten und vertonten Roman-Geschichte von „Krupp und Krause“, die stellvertretend für den Gegensatz von Kapitalisten und Arbeiter stehen, heißt es dazu bereits:

Ist Konjunktur und angespannt

Der Arbeitsstellenmarkt

Wird Krause „Partner“ Krupps genannt

Denn dann ist er gefragt

Doch ist der Wirtschaftshimmel trüb

Die Auftragslage flau

Dann droht den Krauses im Betrieb

Entlassung, Lohnabbau

(Münchner Songgruppe)

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