Die Unternehmerseite hat sich in der dritten Verhandlungsrunde vom letzten Donnerstag tatsächlich so wenig bewegt, dass sie förmlich nach einem Anschub der Belegschaften bittet, also um einen Tritt in den Allerwertesten.
Das Offert blieb einerseits bei plus 3,1 %. Dieses bewegt sich damit deutlich unter der Inflationsrate von 3,8 % und bot noch die verhöhnende Geste eines Zweijahresabschlusse. Die Lohnsteigerungen sollten nächstes Jahr, dann endlich muss man sagen, über der rollierenden Inflation liegen, und zwar um gleich 0,5 %. Dies aber nur unter der Bedingung, dass dieselbe unter 2 % in der Statistik firmieren wird. Ein Hasardspiel also, mit äußerst geringem möglichen, eigentlich negativem, pay off noch dazu. Zweijahresabschlüsse haben den Nachteil, dass die stets mobilisierende und bewusstseinsbildende Auseinandersetzung im Zuge der Kollektivvertragsverhandlungen und -kämpfe wegfällt. Hier hätte eine Zustimmung auch bedeutet, wiederum den dringend notwendigen Nachholbedarf bei geringen Gehältern aufzuschieben. Müßig zu betonen, dass selbst die WKO auf ihrer Website eine höhere Prognose als die 2 % Schallmauer veröffentlicht.
Trotz des zahmen Beginns der Gewerkschaft in der heurigen KV Runde provoziert die Gegenseite also Widerstand und Aktivität. In dieser Hinsicht gilt es also an den Forderungen festzuhalten! Diese sind ein Abschluss mit 4,3 % und die für die Beschäftigten attraktive Forderung nach einem erhöhten Jahresurlaub. Zeigen wir in den anstehenden Kämpfen unseren Willen, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Handelsangestellten zu heben!