Während Los Angeles in einem historischen Flammeninferno steht, legen auf dem politischen Parkett rechtspopulistische bis rechtsextreme Klimaleugner und Klimaskeptiker von Trump bis Kickl weiteren Zunder für künftige Feuerhöllen.
Nun wäre es zwar unredlich, Einzelereignisse wie das aktuelle Inferno in Los Angeles einfach en passant direkt dem begonnenen Klimaumbruch zuzuordnen. Klima ist nicht Wetter. Aber es beeinflusst und verändert die Großwetterlagen, verschiebt ganze Klimazonen nach Norden und gebiert neue Wetterextreme. Darunter nicht zuletzt die seit Jahren immer heftiger wütenden Waldbrände und Feuerbrünste.
Das erschreckende Flammeninferno in der größten Stadt Kaliforniens basiert im Detail auf einem Zusammenspiel aus dem wenigen Regen der letzten Monate, der damit einhergehenden Vertrocknung der Flora, der niedrigen Luftfeuchtigkeit, dem verfehlten Waldmanagement und der extrem starken Winde (der orkanartigen Santa-Ana Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h) die die Feuersbrunst zusätzlich anfachte und dafür sorgte, dass sich die Flammen rasch ausbreiteten. Hinzu kommen die neoliberalen Zurichtungen der Gesellschaften mit ihren kaputtgesparten Infrastrukturen, mangelnder Resilienz für den Wetterumschwung, zusammengestutzter Feuerprävention, Mangel an Katastrophenprophylaxe und verheerenden Kürzungen bei Feuerwehr und Feuerwehrkapazitäten, die das ihre dazutun. Beileibe nicht „nur“ in Los Angeles.
Und derartige „Feuerwetter“ werden, wie uns die Klimaforschung seit Jahren ins Stammbuch diktiert, noch drastisch zunehmen. Mit besonderer Wucht zumal auch in der nördlichen Mittelmeerregion. Ähnlich dem in den Sommermonaten bereits jährlich wie nach Takt eines Metronoms von regelrechten Feuerbrünsten heimgesuchten Kalifornien, das vergleichbare klimatische Bedingungen aufweist. Am US-Bundesstaat zeigt sich wie durch ein Brennglas aber auch die auf die (neoliberale) Markt-Logik gebrachte „Lösung“ nochmals ausgeprägter. Während die einfachen US-Bürger mit der völlig unzulänglichen öffentlichen Infrastruktur vorliebnehmen müssen und ihre Häuser und ihr Hab und Gut Jahr für Jahr im Feuer lodern sehen oder zu brandgefährlicher Selbsthilfe greifen, greifen die reichen Oberschichten schon des Längeren auf eine vor diesem Hintergrund aus dem Boden geschossene, exklusive private Feuerwehr-Industrie zurück, um ihre Anwesen, Residenzen und Wohnviertel zu schützen. Brand- und Katastrophenschutz als Luxusgut – the „American Way of Life“.
Das aktuelle Flammeninferno, vor dessen Wüten auch die Villen der Hollywood-Stars und Superreichen nicht mehr geschützt werden konnten, zeigt indes, dass eine bloße Bekämpfung der Folgen des Klimawandels, ohne dessen Ursachen zu bekämpfen, gerade vor aller Welt Augen wie Zunder verglüht. Und der bevorstehende klimapolitische Backlash durch die rechtspopulistischen bis rechtsextremen Klimaleugner und Klimaskeptiker von Trump bis Kickl und Konsorten pflastert geradezu einen „Highway in die Klimahölle“ (UN-Generalsekretär António Guterres).