Europakonferenz des Weltgewerkschaftsbunds

In der letzten Jännerwoche fand die Europakonferenz des Weltgewerkschaftsbunds (WGB) in Paris statt. KOMintern beteiligte sich erstmals beobachtend an einer WGB-Konferenz.

Unter dem Slogan „Arbeitende in ganz Europa erhebt euch gegen die EU der Monopole, Kriege, Armut und Arbeitslosigkeit – für eine Welt ohne Ausbeutung“ kamen 120 Delegierte aus 21 europäischen Ländern drei Tage in Créteil, einem Vorort der französischen Hauptstadt, zusammen, um gemeinsam die internationale Vernetzung klassenorientierter Gewerkschaften zu festigen. Gastgeberin war die CGT Val de Marne.

In rund 40 Redebeiträgen wurde von den Herausforderungen, mit denen sich kämpferische Gewerkschaften in Europa ausgesetzt sehen, besprochen. Von den massenhaften Streikkämpfen in Serbien, über die Klassenkämpfe der LAB im Baskenland, Prekarisierung und dem Ankämpfen dagegen im öffentlichen Dienst in Italien und Portugal, hin zur Organisierungs- und Basisarbeit der französischen CGT, Solidaritätsarbeit mit von Repression betroffenen Gewerkschafter:innen und der Vorbereitung auf einen Generalstreik in wenigen Wochen durch die PAME in Griechenland waren die Beiträge breit gestreut und gaben gute Einblicke in die Arbeit der anwesenden Gewerkschaften.  

KOMintern-Delegierter David Lang ging in seinem Redebeitrag insbesondere auf österreichische Spezifika der Sozialpartnerschaft ein und berichtete von den bevorstehenden Angriffen durch eine blau-schwarze Bundesregierung.

Bei allen nationalen Unterschieden war klar, dass es viele Schnittpunkte gibt. Nicht nur in Österreich sehen sich Beschäftigte mit Angriffen auf Streikrecht und Kriegstreiberei, den Auswirkungen des EU-Spardiktats oder einem Erstarken faschistischer Kräfte konfrontiert. Ebenso teilten die Anwesenden ihr Ringen um eine kämpferische Perspektive von unten gegen die Dominanz sozialpartnerschaftlich orientierter Gewerkschaften. Ein besonderes Highlight bildete der Redebeitrag von Suzan Salam, einer Gewerkschafterin aus Jerusalem, die vom Kampf palästinensischer Gewerkschaften gegen das Besatzungs- und Kriegskabinett Netanjahus, für Frieden und Befreiung, berichtete.  

Die verabschiedete Resolution erweiterte die angesprochenen Inhalte unter anderem um klare friedenspolitische und antiimperialistische Eckpunkte und befasst sich mit dem 80. Jahrestag der WGB-Gründung im Oktober dieses Jahr.

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