Elektro- und Elektronikindustrie: mit Arbeitskampf auf die Provokation antworten!

In der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) hakt’s gewaltig: das lächerliche Letztangebot der Arbeitgeber – 0(!) bis 1,5 Prozent – wurde von Montag bis heute Mittwoch mit Betriebsversammlungen im ganzen Land beantwortet.

Eigentlich sollte der neue Kollektivertrag für die rund 60.000 Beschäftigten der EEI seit 1. Mai gelten: daraus wurde aber nichts. Die bisher vier Verhandlungsrunden zwischen den Arbeitgebern und den zuständigen Gewerkschaften PRO-GE und GPA erzielten kein Ergebnis. Ein weiterer Verhandlungstermin wurde noch nicht vereinbart.

An einer österreichweiten Konferenz als erstem Protestschritt nahmen am 7. Mai rund 500 Betriebsrät:innen teil. Seither hat sich wenig bewegt, nun wurde die gewerkschaftliche Eskalationsschraube weiter angezoge: von Montag bis heute fanden im ganzen Bundesgebiet Betriebsversammlungen statt, wo die Kolleg:innen in der Branche ihre Entschlossenheit unterstrichen.

Rechnerisch wird den aktuellen KV-Verhandlungen eine Teuerungsrate von 2,76% zugrunde gelegt. Neben davon ausgehenden spürbaren Lohn- und Gehaltserhöhungen fordern PRO-GE und GPA u.a. Erhöhungen der Schichtzulagen und eine leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche.

Auf der Seite der Arbeitgeber wird inzwischen auf blanke Provokation gesetzt. Ihr letztes Angebot lag bei 0 (in Worten: null!) bis 1,5 Prozent. Es ist ein immer beliebter werdender Schmäh der Arbeitgeber: Betriebe mit „wirtschaftlichen Schwierigkeiten“ sollen Null-Lohnrunden fahren dürfen. Als ob für die dort Beschäftigten Mieterhöhungen, Inflation und Teuerung nicht gelten würden.

Zurecht bezeichnen die Gewerkschaften dieses Angebot der Arbeitgeber als „respektlose Provokation“. Deshalb werde in den Betriebsversammlungen nun über das weitere Vorgehen „bis hin zu gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen beraten“.

Wir meinen: bei beratenden Betriebsversammlungen darf’s nicht bleiben! Durch gut zureden und einen netten Austausch am Verhandlungstisch wird man das Vorpreschen der Industrievertreter nicht in die Schranken weisen können. Dafür braucht es entschlossene Kampfmaßnahmen bis hin zum Streik!

Foto: PRO-GE, Flickr

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