Die Menschheit rüstet sich zu Tode: Waffen und Hunger statt Brot für die Welt

Für das Vorjahr verzeichnet das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI den stärksten Anstieg der weltweiten Militärausgaben seit Ende des Kalten Krieges. Mit dem historisch beispiellosen 800 Mrd. Euro schweren EU-Hochrüstungsprogramm, der von Brüssel gerade beschlossenen weiteren Beschleunigung der europäischen Hochrüstung und dem monströsen Hinaufschrauben der NATO-Militärausgaben auf 5% des BIP geht die Verpulverung des gesellschaftlich erarbeiteten Reichtums ins Militär und in den Rüstungswahn in einen regelrechten Tsunami über. Spiegelverkehrt, wie die UNO gerade Alarm schlägt, streichen die Länder des „Wertewestens“ ihre Beiträge zur Bekämpfung des Hungers auf der Welt um 40%, die USA sogar um 2/3, zusammen.

Und so prognostizieren Börsenblätter dem Militärisch-industriellen Komplex denn auch florierende Zeiten, während der Kampf gegen den Welthunger vollends zum Appendix herabgesetzt wird.

„Schätzungen zufolge wird die globale Rüstungsindustrie bis zum Jahre 2030 jährlich um rund acht Prozent wachsen.“ Und diese Prognose datiert noch aus Tagen vor dem jetzt nochmals neuesten Fahrplan der EU zur weiteren Beschleunigung ihrer Hochrüstung von Mitte Oktober. Für den nächsten EU-Haushalt (2028 – 2034) sind denn auch schon weitere, massive, zusätzliche Aufrüstungsgelder eingeplant. Euros die geradewegs in die Militarisierung fließen. Dabei wurdennach dem jüngsten SIPRI-Bericht (Stockholmer Friedensforschungsinstitut) weltweit schon 2024 monströse 2.718 Milliarden Dollar für Waffen und Militär verpulvert. Über 50% davon geben alleine die G7-Staaten, des selbsternannten westlichen „Lenkungsausschuss der Weltwirtschaft und Weltpolitik“, für ihren Kampf um ihre globale Vorherrschaft aus. Zieht man die NATO heran, entfallen – bei einem bloßen Weltbevölkerungsanteil von 12% – sogar 55% davon auf die westliche Militärallianz. „Seit 2014 geht die Ausgaben-Kurvesteil nach oben, jedes Jahr von Allzeitrekord zu Allzeithoch; die Welt-Rüstungsindustrie feiert bereits das neunte fette Jahr“, so der Ökonom Fred Schmid kurz bevor der SIPRI für 2024 mit nochmals fast +10% den stärksten Jahresanstieg der weltweiten Militärausgaben seit dem Ende des Kalten Kriegs und das zehnte, nochmals fettere Jahr für den der Gesellschaft immer stärker den Stempel aufdrückenden Militärisch-industriellen Komplex verzeichnete.

Und dieser Rüstungs-Tsunami und das neue Wettrüsten, so UN-Generalsekretär António Guterres, wird zunehmend zur handfesten Bedrohung der Menschheit.

Waffenstarrender Wahnsinn statt Brot für die Welt

Und Guterres setzte schon vor längerem nach: Wenn weniger als vier Prozent der Militärausgaben von 2024 in den Kampf gegen Hunger investiert würden, müsste 2030 kein Mensch auf der Welt mehr Hunger leiden.

Demgegenüber streichen, wie eingangs angezogen, die Länder des Westens um ihres Rüstungswahnsinns willen die Mittel für die Bekämpfung des Hungers in der Welt. Der für heuer gemeldete Bedarf des Welternährungsprogramm (World Food Programme WFP) von 16,9 Milliarden Dollar (regelrechte Peanuts im Vergleich zu den Rüstungsausgaben) ist nach wie vor nicht beisammen.

Und als Institution geht das UN-Welternährungsprogramm im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen davon aus, bis zu 30% seines Personals abbauen und Operationen in einer Reihe von Regionen aufgeben oder verkleinern zu müssen.

Bezeichnend also für die politische Lage, wofür Geld da ist und wofür keines da ist, welche Wichtigkeit der uferlosen Aufrüstung zuerkannt wird und welche Unwichtigkeit der Bekämpfung des Welthungers gilt – auch die Rolle der nominell neutralen Alpenrepublik in der Welt betreffend.

Bild: billy cedeno from Pixabay

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