KV-Verhandlungen Sozial- und Gesundheitsbereich

Wir sind sozial, aber nicht blöd! sozialabernichtbloed-kl

Die gleichnamige Initiative stellt anlässlich der bald beginnenden KV-Verhandlungen im Sozial- und Gesundheitsbereich wieder Forderungen auf, die von vielen KollegInnen unterstützt werden. 

KOMintern schließt sich den Forderungen anlässlich der Verhandlungen der Kollektivverträge im Sozialbereich für 2016 an:

In den letzten Jahren haben wir Beschäftigte im Sozial- und Gesundheitsbereich oft gezeigt, dass wir kämpfen können – für mehr Ressourcen, mehr Personal und höhere Einkommen. Wir merken täglich, dass unsere Einkommen in den letzten Jahren real gesunken sind! Die OECD bestätigt diese traurige Tatsache. Wir Beschäftigten verlangen daher von den Gewerkschaften GPAdjp und vida, an die vergangenen Kämpfe anzuknüpfen, kommende Auseinandersetzungen entschlossener zu unter-stützen und mit den sozialen Anliegen der Beschäftigten der ganzen Branche zu verbinden. Es geht darum, gemeinsam eine deutliche Verbesserung zu erkämpfen! 

Deshalb fordern wir zu den Verhandlungen der Kollektivverträge im Sozialbereich für 2016:
  • Lohn und Gehaltserhöhungen um 7%
Mindestens aber um 200 Euro, um die unteren Einkommen massiv anzuheben
Da sich unsere Lohn- und Gehaltserhöhung immer um die Inflationsrate bewegt, bleibt netto – auch in Zukunft – zu wenig übrig. Insbesondere für KollegInnen mit niedrigerer Einstufung bedeutet dies ein Abrutschen in die Armut. Nach Jahren der Reallohnverluste ist es an der Zeit für eine deutliche Erhöhung. Wir begrüßen die Diskussion der Gewerkschaften über eine Gehalts- und Lohnerhöhung um 30%. Wir meinen: schon bei dieser KV-Runde muss es relevante Schritte in diese Richtung geben!
  • Gut gegen BurnOut: Bessere Arbeitsplätze und Arbeitszeitverkürzung!
Die „Burn Out“-Rate ist in unsere Branche bedenklich hoch. Zusätzliche werden viele KollegInnen aufgrund der körperlichen und psychischen Belastungen arbeits- und berufsunfähig. Wir fordern demgegenüber ein Ende der geteilten Dienste, keine weiteren Flexibilisierungen und keinen allgemeinen 12 –Stundentag! Stattdessen braucht es die 35-Stundenwoche bei vollem Lohn und Gehalt und mehr Personal als ersten Schritt zu einer weiteren Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit. Diese sollte nicht scheibchenweise kommen, sondern in einem Schritt erkämpft werden!
ArbeitgeberInnen sollen verpflichtet werden, keine prekären Dienstverträge auszustellen: Viele Kolleginnen und Kollegen sind als freie DienstnehmerInnen und als Leiharbeitskräfte in prekären Dienstverhältnissen. Dies ist nicht nur zum Nachteil der Beschäftigten, sondern wirkt sich oft auch negativ auf die Betreuungsqualität aus.
  • Ausreichend Ressourcen und Personal für die Flüchtlingshilfe!
In der aktuellen Situation in der Flüchtlingshilfe haben ehrenamtliche und hauptamtliche KollegInnen viel geleistet, wo der Staat versagt hat. Jetzt müssen in diesem Bereich dringendst mehr professionelle Stellen geschaffen werden! Wo aufgrund der Flüchtlinssituation im Sozial- und Gesundheitsbereich ein erhöhter Bedarf besteht, müssen entsprechend mehr finanzielle und personelle Ressourcen zusätzlich zur Grundsubvention zur Verfügung gestellt werden.
  • Streikfähig statt Streichfähig
Wir wollen ernsthafte Vorbereitungen und Durchführung von gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen um einen höheren KV–Abschluss zu erreichen. Abgeschlossen werden soll erst nach Diskussionen und Urabstimmung in den Betrieben. Wir freuen uns, dass aus den öffentlichen Spitälern so viele PflegerInnen auf die Straße gegangen sind. Wir brauchen die „Carevolution“ bzw. den „Pflegeaufstand“ auch in den privaten Vereinen und Firmen! Österreichische Beispiele wie in Oberösterreich und Salzburg und internationale Beispiele,wie  z.B. in Deutschland zeigen, dass Protestmaßnahmen und Streiks im Sozialbereich möglich und erfolgreich sind!

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